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Ins innerste Afrika : Bericht über den Verlauf der deutschen wissenschaftlichen Zentral-Afrika-Expedition 1907 - 1908 / von Adolf Friedrich Herzog zu Mecklenburg
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345
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Verpflegung bringende Eingeborene.

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VIII.

Durch das Zeinliki-Tal zu den Goldfeldern von llilo.

Der erste Nlarschtag im neuen Jahre führte uns durch Akazienwälder, in denen sich viele frische Elefantenfährten fanden. Dann ging es weiter über hohe romantische Felspartien bis nach Karimi an den Semliki, wo wir übersetzten. Bei dieser Gelegenheit passierten wir zum sechsten Male auf unserer Reise den Äquator. Denn abgesehen von der Schiffsreise aus dem indischen Ozean, hatten wir noch auf dem Viktoria-See zweimal Gelegenheit gehabt, ihn zu kreuzen, und auch unsere Streisereien von Kasindi aus hatten uns zweimal über die Linie geführt.

Am folgenden Tage wurde das Lager bei der Missionsstation St. Gustave aufgeschlagen, wo wir von dem Dere superieur Farinelli sehr gastlich auf­genommen wurden. Diese junge, seit etwa Jahresfrist bestehende Mission hatte erst kürzlich, nachdem ein orkanartiger Sturm sie dem Erdboden gleich­gemacht hatte, nicht zu ihrem Schaden, ihre Medererstehung gefeiert. Denn die aus Matete konstruierten Häuser sowie die Kapelle machten einen äußerst wohlgepslegten, sauberen Eindruck. Dieser wurde durch das sympathisch berührende Auftreten der geistlichen Beamten noch verstärkt, die vor allem wegen ihrer Nichteinmischung in politische Angelegenheiten sich der besonderen Achtung der Kongolesen erfreuen.

In unserem nächsten Lager Sambia erwartete uns nach einem lang­weiligen und recht heißen Marsche durch ziemlich flaches Gelände, in dem