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Ins innerste Afrika : Bericht über den Verlauf der deutschen wissenschaftlichen Zentral-Afrika-Expedition 1907 - 1908 / von Adolf Friedrich Herzog zu Mecklenburg
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Bei unserer Anwesenheit arbeitete man aus fünfcbamptierg" auf denen je eine Schleuse in Tätigkeit war. Doch dürfte sich diese Zahl seither noch erhöht haben. Einmal monatlich geschieht das Sammeln des Schleusen- goldes. Der Ertrag wechselt natürlich je nach der Goldhaltigkeit des Ereeks.

Der monatliche Bruttogewinn Kilos betrug damals etwa 3035 k§ im Werte von 90lOOOOO Frank. Dieser Gewinn bedeutete aber bei der Goldkraft des Bodens einen nur geringen Ertrag und hätte mit Leichtigkeit durch zweckmäßigere Beschäftigung der Prospektoren, größere Ausnutzung der schwarzen Arbeiter, Aufstellung weiterer Schleusen usw. auf das 45 fache gebracht werden können.

Das gesammelte Gold wird im Laboratorium zu Kilo durch einen Lhe- miker gereinigt und dann in ziegelsteingroße Barren umgeschmolzen, von denen jeder den Wert von 37 000 Frank repräsentiert. Der erste größere Transport solcher Barren im Werte von l Million Frank war kurze Zeit vor unserem Besuche durch den Vertreter der Viktoria Nianza-Agentur zu Lntebbe, den deutschen Vizekonsul Schulz, zur Weiterbeförderung nach Brüssel abgeholt worden.

Wie weit sich die Goldhaltigkeit des Bodens erstreckt, hat noch gar nicht festgestellt werden können. Daß sie aber von enormer Ausdehnung ist, geht daraus hervor, daß in vieler Meilen Kunde noch kein abbauunfähiges Lreek gesunden worden war.

Daneben kommt auch Kiffgold vor. Die Abteufung der Kiffe war indes noch nicht in Angriff genommen worden. Die Flüsse aber, der Shari und der Ituri, führen so reichlich Gold, daß sich die Leitung, einem plötzlichen Impulse folgend, zur Anschaffung einer vredge für hohe Kosten entschlossen hatte. Ihr Ankauf schien allerdings noch verfrüht. Jeden­falls war man sich in den Kreisen der Prospektoren über eine geeignete Stelle zu ihrer Verwendung noch nicht einig, da das Wasser der Flußläuse haupt­sächlich über felsigen Boden dahinrauscht und sandiger Untergrund seltener vorkommt.

Da die Thamptiers in herrlicher Waldszenerie etwa 1 bis 2 Stunden vom eigentlichen Kilo, das zugleich Militärposten ist, entfernt liegen, so sind die Prospektoren ebenfalls abseits in fünfTamps" untergebracht. Diese sind aus sauberen und lustigen Matete-kfäusern erbaut und liegen auf den bewaldeten kjügelrücken in der Nähe der Arbeitsfelder.

cüamptiers Arbeitsfelder in den Trecks.