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so daß seine Insassen in das Stromgefälle stürzten. Da dies Boot zufällig das letzte war, wurde sein Mißgeschick nicht bemerkt, und so dauerte es eine ganze Weile, ehe Eingeborene eines in der Nähe gelegenen Dorfes sich entschlossen, den heftig Rufenden und Winkenden Hilfe zu bringen. Wenn auch nach Stunden das zum Glück heil gebliebene Boot ans User geschafft und nach völliger Entleerung zur Weiterfahrt verwendet werden konnte, so waren doch durch das eindringende Wasser eine Unzahl Vorräte, Patronen und Briefschaften, sowie über 1000 zum Glück noch unbeachtete Platten unwiederbringlich dahin.
pambuqa hat neben Basoko auf der denkwürdigen Reise Stanleys zum Lntsatze Tmins als Stützpunkt eine bedeutende Rolle gespielt und noch heute sind die Umwallungen des alten Lagerplatzes erkennbar. Ihnen gerade gegenüber lag der Rnkerplatz der „Delivrance", die wir sehnlichst erwarteten. Und als der helle pfiff der Dampspfeife endlich durch das stille Flußtal tönte, lief alles in Heller Rufregung zum Strande, um sich an dem Rnblick eines regulären Dampfers sattzusehen.
Die „Delivrance"-Klasse bedeutet den kleinsten Typ der Rongo-Dampfer. Sie ist, wie die anderen, mit einem großen Heckrad ausgerüstet, mit einem dem Wasserspiegel fast gleichliegenden Deck und einem Dberdeck versehen. Das letztere würde einen prächtigen Rufenthalt gewähren, wenn nicht die Funken der Holzasche, die dem Schornstein entfahren, daraus herunter- regnen und große Löcher in die Kleidung brennen würden. So scharten wir uns um unseren dänischen Kapitän zusammen und machten es uns auf der Brücke von I tztz m Breite und 3 m Länge „bequem". Irgendwelche Kabinen existieren außer der des Kapitäns nicht.
Mit Dr. Mildbraed und dem Lbet cle poste, Mr. Lemoine, einem drolligen, gemütlichen Kauz, besuchte ich noch die große Lianenplantage patalongo, deren Namen ich schon früher erwähnte. Die Pflanzung ist, so viel ich weiß, die einzige, welche nur Lianen kultiviert; auf 800 ba befanden sich dort damals 320000 Lanclolpbia- und 200000 Llltanclra-Sämlinge. Die Pflanzung ist teils in lichten Bestandteilen des Waldes selber eingebaut, teils aus gerodeten Plätzen angelegt, und letztere, die der Sonne freien Zutritt gewähren, scheinen den Pflänzlingen zuträglicher zu sein. Bedauerlicherweise wird aber auch hier die Entwicklung der Plantage durch dauernden Rrbeiter-