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Der Suez-Canal und die Zukunft des directen oesterreichisch-ostindischen Handels / von Victor von Kalchberg
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Von der Gesammtmenge der im Jahre 1867 nach Oesterreich eingeführten, oben aufgezählten Waarengattungen mit 2,468.161 Centner nahmen also nur 449.125 Centner ihren Weg über Triest. Wie viel von den Einfahrmengen dieser Waaren, welche sämmtlich die wesentlichsten Exportartikel der jenseits des Suez-Canales gele­genen Länder bilden, wirklich aus denselben stammt, lässt sich aus den Ausweisen über den auswärtigen Handel Oesterreichs, des Zoll­vereines und der Schweiz nicht entnehmen. Es kann aber nach Ver­sicherungen verlässlicher Kaufleute angenommen werden, dass die Hälfte der Baumwolle, welche Oesterreich jährlich verarbeitet, aus Indien stammt. Oesterreich, welches hauptsächlich gröbere Garn­nummern spinnt, kann die billigere gröbere Baunwolle Ostindiens in höherem Masse verwenden, als z. B. die Schweiz, welche feines Garn producirt, und deshalb mehr auf die feinere amerikanische Baumwolle angewiesen ist.

Dieselbe Annahme gilt bezüglich des Cafes, wovon circa 200.000 Centner aus Ceylon und Java nach Oesterreich gelangt sein mögen.

Unter Berufung auf die gleichen Autoritäten kann ferner gesagt werden, dass alle für Oesterreich bestimmten Gewürze und Indigo ihren Weg über Triest nehmen können.

Können wir sonach annehmen, dass auch die Hälfte der über Süddeutschland, Sachsen und Preussen zu uns gelangten Baumwolle, d. i. circa 270.000 Centner, sowie des auf demselben Wege impor- tirten Cafes, also circa 183.000 Centner, aus den indischen Ge­wässern kamen, so wird Triest auf eine Zunahme der Seezufuhren in diesen beiden Artikeln für den Consum in Oesterreich um zusammen 453.000 Centner rechnen dürfen.

Dieser Zuwachs steigert sich, nach Hinzurechnung der gegen­wärtig über die Zollvereinsgrenzen importirten Mengen von Ge­würzen und Indigo, auf circa 500.000 Centner.

Bei dieser Berechnung der zu erwartenden Verkehrssteigerung Triests wurden, um dem Vorwurfe des Optimismus desto sicherer auszuweichen, alle jene, selbst in ansehnlichen Mengen nach Oester­reich eingeführten Artikel nicht in Betracht gezogen, bezüglich welcher es sich nicht mit annähernder Genauigkeit bestimmen lässt, wie viel von denselben aus den Ländern am rothen und am persi­schen Meere und bengalischen Meerbusen stammt. Doch lässt