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Encyklopaedie der weiblichen Handarbeiten / von Thérèse de Dillmont
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DAS NÄHEN

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Finger zu liegen, um welchen er eine Schlinge bildet, welche allmälig nachgezogen wird, um das Verknoten zu verhindern.

Stellung der Hände ohne Nähstein (Abb. 3 ). Wenn es unmöglich ist, die Näherei an den Nähstein zu befestigen, so nehme man die Ar­beit nur zwischen Daumen und Zeige­finger und lasse sie frei über die andern Finger gleiten. Ist jedoch ein festerer Halt durchaus er­forderlich, so ziehe man das Zeug ohne Abb. 3. Stellung der Hände ohne Nähstein.

es zu spannen, zwischen den vierten und fünften Finger; auf diese Weise wird die Arbeit weder eingehalten, noch ausgezogen.

Stioharten. Es giebt 4 Sticharten, welche die verschie­den benannten Nähte ergeben : 1) der Vorstich, 2) der Rück­oder Hinterstich, 3 ) der Saumstich, 4) der Ueberwindlingstich.

1) Vorstioh (Abb. 4). Der Vorstich ist __

der erste und einfachste aller Stiche. Es wird die Nadel stets in wagrechter Richtung gerade unter 3 bis 4 Fäden, dann wieder über so viele geschoben. Wenn es das Ge­webe gestattet, so werden mehrere aufein­anderfolgende Stiche gemacht, bevor die Nadel mit dem Faden ausgezogen wird. Dieser Stich wird zu einfachen Nähten, zur Vereinigung leichter Gewebe, zu gelegten Säumen und zum Ziehen gelegter Falten verwendet.

2) Rück- oder Hinterstich (Abb. 5 ).

Man führt die Nadel in den Stoff ein, sticht sie 6 Fäden weiter wieder heraus, dann legt man den Faden von links nach rechts, führt die Nadel 3 Fäden hinter dem Aus­gangspunkt ein, um sie 6 Fäden weiter vor RÖCK ODER Hinte *stich. demselben wieder herauszuziehen. Diese Stichart wird mei­stens, so wie der Steppstich, mit der Maschine gemacht, die sie gleicher und schneller fertig bringt, als die Hand.

Abb. 4. Vorstich.

Abb. 5.