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ben Stunde nicht mehr als 5—6 Depeschen täglich zu expedircn hatten.
Die Statistik weist sogar nach, dass bei einzelnen Stationen tagelang nicht ein einziges Telegramm vorkam.
Wer wird uns im Hinblick auf diese Thatsachen. bestreiten können, dass der eine so geringe Arbeitszeit in Anspruch nehmende Dienst aller dieser kleinen Telegraphenstationen gemeinschaftlich mit dem Dienste der gleichnamigen Poststationen, welche ausser der Zeit der Ankunft und Abfahrt des Postwagens oder Eisenbahnzuges gewiss nicht übermässig in Anspruch genommen sind, und zwar namentlich dann besorgt werden könnte, wenn man den betreffenden Individuen eine mässige Entschädigung für ihre diesfäl- lige Mehrleistung bewilligen würde?
Dass die von uns hinsichtlich der Telegraphenanstalt aufgestellten Vorbedingungen, als: Regelung der Linißnbenüt- zung, Gebührenentrichtung mittelst Depeschenmarken, Einheit des Tarifes und Vereinfachung des Rechnungs- u. Schreib- geschäftes vorher erfüllt werden müssten, ist wohl selbstverständlich.
Man denke sich nun, dass auf diese Weise die Vereinigung des Post- und Telegraphendienstes bei allen Telegraphenstationen mit beschränktem Tagesdienste, deren es im Jahre 1866—320 gab, möglich wäre, weil.dieselben fast durchgehends in die Kathegorie derjenigen Aemter fallen, welche höchstens 16—17 Depeschen per Tag zu manipuliren haben; man denke sich ferner, dass bei jenen 320 Stationen, von denen 184 mit je einem Stationsaufseher und 136 mit je einem Beamten und Amtsboten, alle zusammen also mit 184 -f- 136 -j- 136 = 456 Individuen besetzt waren, der Post- und Telegraphendienst von 320 Individuen hätte besorgt werden können; man denke sich weiters, dass hierdurch, — da die Brief- und Depeschen
zustellung gegen einen ziemlich niedrigen Pauschalbetrag dem Amtsleiter übertragen werden kann, — 136 Amtsboten und 320 Post- beziehungsweise Telegraphenbedienstete entbehrlich, und deren Bestallungen, Gehalte, Pensionen, Aushilfen u. s. w. erspart werden würden; man denke sich überdies, dass für alle combinir- ten Post- und Telegraphenstationen die Miethe, Beleuchtung und Beheizung nur einfach zu bestreiten wäre; man denke sich endlich, dass die dergestalt erzielten Ersparnisse nicht nur zur Schadloshaltung der combinirten Stationen für die Besorgung beider Dienste, sondern auch zur Errichtung und zum Betriebe von mindestens eben so vielen neuen Post- und Telegraphen-Stationen, (namentlich nach Hinzurechnung des eigenen Erträgnisses derselben) ausreichen würden, so wird man begreifen, dass die Vereinigung beider Verwaltungszweige nicht nur für die Be* völkerung, sondern auch für den Staatsschatz sehr bemerkenswerthe Vorth eile zu bieten vermöchte, weil sie einerseits den dermaligen Betriebsaufwand sehr erheblich vermindern und anderseits eine Vermehrung der Post- und Telegraphenämter ermöglichen würde, ohne das Aerar irgendwie unnöthigerweise in Anspruch zu nehmen.
(Fortsetzung folgt).
Rundschau.
Inland.
(Der Agiozuschlag zu den Telegraphen- Gebühren) für den Monat März d. J. wurde auf 15o/ 0 festgesetzt.
(Die Uebergabe der Telegraphen-Stationen in Givil-Croatien undSlavonien) an das
k. ung. Handelsministerium wurde auf den 1. April 1. J. verschoben. Mit jenem Tage soll auch die Verwaltung des Telegraphen in der Militärgrenze an das Reichs-Kriegs-Ministerium übergehen.