ständig, dass die Schweiss-Stellen kaum zu erkennen sind. Der Abgang und die Ankunft eines Trains von und in jeder Station wird telegraphisch angezeigt. Weil die Stationen durch Leitungen bereits verbunden waren, so veranlasste auch diese der Sicherheit des Betriebes sehr förderliche Controle keine weiteren Kosten.
III. Untersee-Kabel.
Die unterseeische Telegraphie ist unstreitig eine der wichtigsten und nützlichsten Anwendungen der Electricitätslehre. Als im Oktober 1851 die erste unterseeische Verbindung zwischen Dover und Calais hergestellt worden war, gab man sich noch keine vollständigcRechenschaft von den Schwierigkeiten jeder Art, welchen diese schöne und werthvolle Einrichtung unterworfen ist. Viel zu sanguinisch überliess man sich der Hoffnung, in einem sehr kurzen Zeiträume die Meere von einem Netze von Kabeln durchzogen zu sehen, welche die entferntesten Weltstädte mit einander verbinden sollten. Welche Täuschungen erlebte man seit jener Epoche! — Wir wollen hier nicht die während ihrer Versenkung zerrissenen Kabel aufzählen, von denen einige nicht dauerhaft genug angefertigt waren, die anderen wegen mangelhaften oder schlecht bedienten Maschinen, noch andere wegen unvorhergesehenen Ereignissen (Zufälligkeiten) während der Operation zu Grunde gingen. Wir wollen auch nicht jene glücklich auf den Meeresgrund versenkte Kabel erwähnen, die nur wenige Tage oder Monate betriebsfähig waren, weil entweder ihre äussere Umhüllung allsogleich zerstört wurde, oder weil wegen ihrer mangelhaften Isolirung der Electricitäts-Verlust allzu beträchtlich war. Wir wollen ebensowenig auf die ganz besonderen Bedingungen, an welche die Fortpflanzung der . Electrieiiät in langen, von isolirenden
Massen umgebenen Leitern geknüpft ist, noch auf die daraus entspringenden Schwierigkeiten eingehen. Die unfruchtbaren Versuche waren zahlreich genug und haben den Verlust sehr bedeutender Summen verursacht; doch bleiben die in dieser Beziehung gewonnenen Resultate so schätzenswerth, dass wir an der Zukunft der Untersee-Telegraphen nicht zu verzweifeln brauchen.
England gab uns hierin ein grosses Beispiel. Dank seiner unermüdeten Anstrengungen verbindet nunmehr ein vollkommenes Kabel Europa mit Amerika und mit der Schnelligkeit des Blitzes cir- culirt der Ausdruck des menschlichen Gedankens fort und fort von einem Welt- theile zum andern, die Fluthen eines 4000 Kilometer breiten Meeres durcheilend. Angesichts eines so glücklich ausgeführten Unternehmens kann man mit Recht behaupten, dass die Entwicklung der Untersee-Telegraphie durch Nichts mehr aufgehalten zu werden vermag.
Leider vermisste man in dieser Abtheilung der Ausstellung die weitaus grösste und wichtigste Unternehmung seit dem Beginne der Telegraphie, das atlantische Kabel, da sich die anglo-ameri- kanische Compagnie, wahrscheinlich aus Furcht vor unfreiwilliger Unterstützung eines Concurrenz-Unternehmens, von der Ausstellung fern hielt, obwohl sicherlich jede ihrer Mittheilungen vom grössten Interesse gewesen wäre, mögen sich dieselben auf die bei der Legung des neuen und bei der Aufsuchung des alten Kabels gebrauchten Maschin^p, oder auf die Leistungen der beim Betriebe angewendeten Batterien und Apparate, oder auf Messungen über den jeweiligen Zustand der Kabel und deren Abhängigkeit von , tellurischen Einflüssen bezogen haben, j Die in der Ausstellung vorfindlichen I Muster von Unterseekabeln stimmten darin