Heft 
2 (1898) Heft 7-8
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Endosmoso allein herbeigeführt werden würde.

In Schneiders Element hat die Vermischung der Flüssigkeiten viel weni­ger statt, das Element muss daher ein viel günstigeres Resultat ergeben. Dies wird durch die Erfahrung bestätigt. Am Zink­pol ist bei Schneiders Elemente nie so viel Kupfer abgelagert, als beimDanieHschen, das Kupfer ist viel reiner, eohärenter.

Thätigkeit und Ruhe haben keinen so grossen Einfluss auf die Veränderung der Stromstärke; sie ist viel constanter.

Aus dem Processe, wie er normal im Daniellschen Element verlaufen soll, ist ersichtlich, dass für ein Aequivalent Zink, das sich auflöst, ein Aequivalent Kupfer reduzirt wird. Der Zinkverlust dividirt durch die Kupferzunahme soll also gleich sein dem Quotienten aus dem Aequivalente des Kupfers = 31*6 in das Aequivalent des Zinkes = 32-7 d. i. gleich 1.035.

Je näher diese Zahl erreicht wird, desto mehr müssen die wesentlichen Pro­zesse vorwalten, desto constanter muss das Element sein.

Für Schneiders Element gaben zweiBe- stimmungen die Quotienten 1*02 und 1*05 fürdas DaniellscheElement 096 084.

Die gebrauchten Zinkmengen verhal- ten sich wie 93:114 um einen gleichen Strom längere Zeit zu erzeugen.

Diese Resultate stimmen mit unserer Betrachtung überein. Mit weniger Stoff erhält man mit Schneiders Element die­selbe elektrische Kraft, weil das Mate­rial nicht durch Nebenprocesse, die ohne Einfluss auf die Stromstärke sind, ver­braucht wird.

In Schneiders Element haben auch die Polmetalle eine andere Form als im Dani- eHschen"; dadurch wurde das Element viel einfacher. Für den ersten Anblick wird es scheinen, als ob ein Schneidersches Ele­ment einen bedeutenden Widerstand zei­

gen würde, da die gegenüberstehenden Metallflächen viel kleiner sind als beim Daniellschen. Einige Zeit nach der Fül­lung ist dieses wirklich der FaU: aber bald ändern sich die Verhältnisse, so dass beide nahezu denselben Widerstand zeigen. -

Um das, was die Polflächen kleiner sind, ist die Entfernung derselben gerin­ger, und die Concentration der Flüssig­keiten, durch welche vorzüglich der Strom geht, grösser.

Die Thonzelle ist, ohne Beeinträchti­gung des Zweckes, viel poröser, hat also einen geringen Widerstand.

Ausserdem können bei Schneiders Elemente die vollen Flächen der Polme­talle in elektrischen Gegensatz kommen, während beim Daniellschen schon nach einiger Zeit, in Folge der Vermischung der Flüssigkeiten die Ausscheidung he­terogener Metalle an den Polen erfolgt, die Flächen derselben gleichsam immer ver kleinert werden, der Widerstand also ver- grössert wird, oder, wie früher gesagt, die Polarisation auftritt, die hier auch mit in den innern Widerstand einbezogen wer­den kann.

Aus diesem erklärt sieb, warum Schnei­ders Element denselben Widerstand und dieselbe Stromstärke haben kann als das Daniellsche, obschon die gegenüberstehen­den Metalifiächen in Schneiders Element etwa blos 1 j i von den Daniellschen be­tragen Messungen ergaben, nachdem beide Elemente einige Tage in gleicher Thätigkeit waren, folgende Resultate:

Die Stromstärke zweier Schneideti­schen Elemente war: S = tang. 38 3 / 4 ° = = 0 802585; nachdem ein Widerstand W r = 0-9 l S. E, eingeschaltet wurde, zeigte die Tangentenboussole einen Ausschlag von 29*74°; S = tang 29s/ 4 o = 0 571547,

Aus diesen Beobachtungen berechnet sich der Widerstand eines Elementes auf

= 1*125 S.E,