Heft 
2 (1898) Heft 9
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für die demnächst in Baden-Baden zueröffnenden Verhandlungen wegen Umgestaltung derVereins- verhältnisse festgesetzt worden sind.

(Auszeichnungen). Aus Anlass der inter­nationalen Telegraphen-Conferenz wurde von Sr. k. k. Apost.Maj estät demTelegraphen-Direktor Carl Brunner - Wattenwyl der Titel und Charakter eines Ministerial-Rathes, dem Conci- pisten L. J. W o 1 s c h i t z der Titel und Charakter eines Telegraphen-Directions-Secretärs und dem französischen Telegraphen Inspektor M. Vigier der Orden der eisernen Krone III. Classe verliehen.

Ausland,

(Kabel zwischen Malta und Gorfu).

Grossbritanien bereitet sich vor, eine neue tele­graphische Linie zu legen, welche sich im süd­lichen Theile Siciliens bei Modica vermittelst eines unterseeischen Kabels mit der Insel Malta, Corfu und Zante verbinden würde, um sich schliesslich den indischen Liuien anzuschliessen, (Semaphoren in Italien.) Der Depu- tirten-Kammer von Italien wurde der Gesetz- Entwurf, die Einrichtung des semaphorischen Dienstes auf den Seeküsten betreffend, mit- getheilt

(Gesammtlänge der Telegraphen-Li­nien.) Zu Ende des Jahres 1867 bestanden auf der ganzen Erde an telegraphischen Linien 28,654 Myriameter, was ungefähr 7 Mal die Peripherie der Erde ausmacht.

Die Länge der Linien in den hauptsäch­lichsten Lindern war folgende:

Frankreich 3007 Myriameter; Deutschland 4561; Kussland 3699; Gross-Britannien und Irland 2622; Türkei 1394; Italien 1321; Schweden 564; Belgien 175; Schweiz 347; Canada 812; Vereinigte Staaten 8520.

Schliesslich muss man die unterseeischen Linien nicht vergessen, deren Länge 6000 See­meilen, oder 1111 Myriameter beträgt.

Die beiden transatlantischen Kabel sind in dieser Linienlänge mit 3775 Seemeilen ein­begriffen.

(Die anglo-indische Linie über Russ­land). Das Mechanics Magazin kommt auf das grosse Projekt einer direkten indo- englischen Linie zurück, welche Kussland durchziehen soll Die Wichtigkeit Indiens hat, sowohl vom politischen als commerziellen Standpunkte aus gesehen, schon lange die Herstellung schneller Verbindungsmittel mit Europa nothwendig ge­macht. Desshalb hatte auch die englische Regierung seit dem Jahre 1859 alle Garantien geboten, um eine unterseeische Linie von Suez nach Bombay zu legen. Unglücklicher Weise wurde dieselbe unterbrochen, bevor sie noch vollendet war.

Trotzdem wurde derjenige Theil des Kabels, welcher in Suez mündete, nach Jubal, einer Insel im rothen Meere geführt, nachdem die Linie von Alexandrien nach Malta gelegt war. Es war diess schon ein ungeheurer Fortschritt, denn die von Bombay kommenden Schiffe konnten in Iubal anhalten, und die indischen Depeschen von da auf telegraphischem Wege nach allen Punkten Europas weiter befördern. Seit dieser Zeit hat die englische Regierung ein Kabel im persischen Golfe von Fao an der Mündung des Euphrat bis nach Bushire, am Eingänge des persischen Golfes, legen lassen.

Von Bushire gelangen die Depeschen über Mussendom und Gwadur nach Kurrachee, wo sie endlich das indische Netz erreichen.

Zu gleicher Zeit war durch die Bemühungen der türkischen Verwaltung eine Linie von Con- stantinopel nach Fao erbaut worden. Diese Linie besteht zwar heute noch, ist jedoch so häufigen und langen Unterbrechungen unterworfen(?), dass man zwischen Russland und Bushire eine andere Leitung hat legen müssen, welche Teheran passirt Diese Linie scheint in Bezug auf Schnelligkeit und Sicherheit der Beförderung der ersteren überlegen. Leider darf diese Linie zu Folge Uebereinkommens mit der türkischen Regierung nicht ausschliesslich für England thätig sein, und ist überdiess ebenfalls zahlreichen Unterbrechungen ausgesetzt.