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peschen von 20 — 25 Worten in der Stunde befördern und dieselben, sowie auch Musikstücke, Zeichnungen und Pläne mit grosser Reinheit wiedergeben soll. Auf längeren Linien werden die von ihm reproduzirten Zeichen undeutlich und somit seine Verwendung für Correspondenzen auf weite Entfernungen nicht thun- lich. Es hat zwar vor Kurzem H. Lambri- quot ein Mittel entdeckt, um die Depesche mittelst einer isolirenden Masse auf Metallpapier zu fixiren, das wie das Originaltelegramm zur Beförderung auf einer an* deren Linie benützt werden kann. Dadurch ist sonach die Translation und die Correspondenz auf die weitesten Entfernungen mittelst des Casellischen Apparates möglich, wenn man von den beträchtlichen Verspätungen absieht, die sich dabei ohne Zweifel ergeben würden. Es ist daher wohl nicht anzunehmen, dass sich dieser Apparat eine internationale Geltung verschaffen wird und diess um so weniger, als sich die anfängliche Hoffnung, dass derselbe auf schlechtisolirten Linien besser arbeiten werde, als die Apparate von Morse und Hughes, in keiner Weise bestätigte. Der in der Ausstellung vorhandene Apparat wich von den vielfach von ihm gegebenen Beschreibungen in keinem wesentlichen Punkte ab.
Einen in mehreren Beziehungen be- merkenswerthen Copirtelegraphen hat E. Lenoir^n Paris ausgestellt. Sein System unterscheidet sich von den bisher in Anwendung gekommenen Copirtelegraphen durch die zwei wesentlichen Umstände, dass erstens in demselben jede chemische Wirkung der Electricität gänzlich vermieden, mithin der Stromkreis frei von feuchten Leitern ist, und dass zweitens der Synchronismus der sich drehenden Cylinder auf beiden Stationen durch einen discon- tinuirlich wirkenden Regulator erlangt wird, dessen Gang von der gemeinsamen ,
5 Wirkung der Linienbatterie auf beiden Stationen ab hängt.
Die von Lenoir ausgestellten Apparate waren nur ziemlich roh ausgeführte Modelle, welche nach ihren wesentlichen Bestandtheilen in Fig. 15 Tafel IV dargestellt sind. Für die wirkliche Correspondenz würden die bezeichneten Apparate nebst einigen Hilfsinstrumenten auf jeder der beiden in Correspondenz tretenden Stationen erforderlich sein. Für die nachstehende Beschreibung des Systemes soll aber der eine Apparat als die gebende, der andere als die empfangende Station betrachtet werden.
Auf beiden Stationen drehen die Uhrwerke A, a die Cylinder B , b aus Horngummi mit nahezu gleicher Geschwindigkeit um ihre Achsen. Das Gleiche gilt von den Schraubenspindeln C, c, auf welchen die Schlitten Z), d von links nach rechts fortgeschoben werden, und von den durch Winkelräder in Bewegung gesetzten vertikalen Achsen F, f. Die Achse F macht etwa 150, der Cylinder B 15 Umdrehungen in der Minute; die Höhe eines Schraubenganges der Spindel G beträgt 0. 8 Minuten.
Die abzutelegraphirende Depesche ist mit gummirter Tinte auf ein mit Blatt- silber beklebtes Papier geschrieben, welches auf den Cylinder B aufgerollt wird. Der Cylinder lässt sich hiezu aus dem Achsenlager N und dem an seinem anderen Ende befindlichen Kronrade leicht aus- heben. Während seiner Drehung steht er einerseits mit einem, etwa dem positiven Pole der Linienbatterie in beständiger, andererseits durch den Stift E mit dem Schlitten/) nur dann in metallischer Verbindung, wenn der Stift nicht auf einem Schriftzuge der isolirenden Tinte ruht. Der Cylinder b der empfangenden Station ist auf seiner ganzen Oberfläche mit einer sehr dünnen Schicht Indigotinte überzo-