Heft 
2 (1898) Heft 10-11
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In der Regel dürfen diese Kabel je­doch ohne Armatur und ohne Gefahr einer Veränderung in die Erde gelegt werden.

3. Biegsamkeit. In dieser Bezie­hung entsprechen die Lardyschen Kabel allen Anfofderungen. Sie können in Ringe von kleinem Durchmesser gebracht, trans- portirt, ausgerollt und gelegt werden, ohne den geringsten Riss zu erhalten.

4. Der Preis der Kabel beträgt loco Gewerkschaft St. Aubin im Canton Neu­châtel in der Schweiz: für dünne, farbige Kabel zur Verwendung in Wohnungen, Kanzeleien etc. pr. Kilometer 250 Frcs. für Kabel mit einem Drahte

per Km. 300 Frcs. » v ^ ,, ,, 900 ,,

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Eine einfache Prüfung des vorstehen­den Verzeichnisses zeigt den grossen Vor­theil, welchen diese Kabel in Beziehung auf den Preis desshalb bieten, weil diesel­ben ausser den Kosten für die Legung weder Ueberwachungs- noch Unterhal. tungsauslagen verursachen, so dass sie auch in dieser Hinsicht mit den Luftleitungen anstandslos concurriren können.

Zur Beurtheilung, in wie weit die vorstehenden Angaben den thatsächlichen Verhältnissen entsprechen, fügen wir noch bei, dass anlässlich der Wiener Conferenz mit Dr. Lardys Kabel folgender Versuch angestellt wurde:

In einen mit angesäuertem Wasser gefüllten Bottich wurde ein 114 Meter lan­ges Stück Kabel gelegt. Ein Ende dessel­ben blieb in der Luft isolirt, das andere wurde mit dem Pole einer aus 36 Smee- schen Elementen bestehenden, gut isolir- ten Batterie verbunden, während vom an­dern Pole ein Kupferdraht in das, das Ka­bel umgebende Wasser geführt wurde. Ein gleichzeitig mit eingeschaltetes, sehr empfindliches, 15.000 Umwindungen ent­

haltendes Galvanometer zeigte während der Zelt des Versuches, der acht Tage währte, nicht die geringste Abweichung.

Die k. k. österreichischeTelegraphen- Verwaltung hat mehrere Parthien des Lardyschen Kabels zur Verwendung in Tirol bestellt; über die damit erzielten Resultate werden wir seinerzeit Mittheilung machen.

Umgestaltung des Morse-Apparates in einen Typendruck-Telegraphen.*)

Von Franz Schwärzier, Fabriksbesitzer in Bregenz.

Relais, Lokal-Batterie, Linien-Batte- rie sowie Einschaltungen bleiben die ge­genwärtig gebräuchlichen.

Taster (Manipulator). Bei dieser Aen- derung ist für jedes Schriftzeichen ein Taster nöthig, und da ich deren 41 nebst einer leeren Stelle annehme, so entsteht dadurch ein Klavier von 14 Tasten Breite und 3 Tasten Höhe (Taf. IV, Fig. 16) Der Mechanismus des Klaviers ist von Metall, die Tastergriffe sind von Bein. Jede Taste erhält eine metallene Verlän­gerung a, welche an ihrem Endeein einen kleinen Hacken nach aufwärts gebogen ist. Ober diesen kleinen Hacken befin­det sich eine Walze von nicht leiten­dem Material, Diese Walze erhält in ih­rer Längendurchbohrung eine Hülse von Metall und ist auf eine Achse aufgescho­ben, welche durch ein Uhrwerk in Umdre­hung versetzt wird, so dass sich die Walze durch leichte Friktion mit herumdreht. So wie das Klavier 42 Tasten enthält, ist auch die Walze in ihrer Länge sowie in ihrem Umfange in 42 Theile getheilt; wo

*) Wir veröffentlichen diesen Artikel, um dem Wunsche des Herrn Einsenders zu ent­sprechen, ohne jedoch für die Durchführbar­keit der darin entwickelten Idee igendwie ein- zatreten.