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gestatteten nicht seine Verarbeitung zu biegsamen Kabeln, wie sie bei Verwendung von Guttapercha erzeugt werden.
Dessenungeachtet wurde damit im Jahre 1855 zu Paris die erste unterirdische Telegraphen-Leitung in der Weise hergestellt, dass man die Drähte am Boden eines Grabens spannte, und denselben mit Asphalt ausgoss, wodurch ein Asphaltblock entstand, in dessen Innern sich die Drähte von einander getrennt befanden.
Diese Linie arbeitete während der Dauer von fünf Jahren ohne Anstand, und wurde aus anderen Gründen, als wegen Unbrauchbarkeit aufgelassen.
Bei anderen Linien, welche man nach demselben Systeme errichtete, verminderte man aus Oekonomie die Dicke der isoli- renden Schichte, in Folge dessen dieselbe an Festigkeit einbüsste, und bei Bodensenkungen Risse bekam.
Uebrigens waren die Kosten für diese Leitungen verhältnissmässig hoch, und die Herstellung derselben mit bedeutendem Zeitaufwande verbunden.
Einige Jahre später versuchte man die Drähte durch Röhren von Asphalt zu ziehen; die häufigen Löthstellen, die Schwierigkeit, die Anstoss-Stellen gut zu ver- schliessen und der hohe Preis verhinderten jedoch deren weitere Anwendung.
Nachdem Dr. Lardy diese verschiedenen Systeme für unterirdische Telegraphen- Leitungen studirt hatte, vereinigte er sich mit M. Alfred Jaloureau in Paris, um die Herstellung von Kabeln aus A.sphalt zu versuchen, welche folgenden Bedingungen entsprechen sollten:
1. Hinreichende Isolirung des Leitungs-Drahtes.
2. Genügende Dauer.
3. Grosse Biegsamkeit.
4. Geringer, den gewöhnlichen Leitungen thunlichst entsprechender Kostenpreis.
Die von Dr. Lardy hergestellten Kabel geben nun in Bezug auf diese Bedingungen folgende Resultate;
1. Isolirung. Durch spezielles Studium des Asphaltes ist es gelungen, einen Grad der Isolirung zu erreichen, welcher dem der Guttapercha gleichkommt; es können überdiess nach Belieben Kabel von verschiedenen Isolirungsgraden angefertigt werden, was für den Fall von grosser Bedeutung sein wird, wenn sich die Ansicht mehrerer Fachmänner bestätigen sollte, dass eine geringere Isolirung, als die der Guttapercha, — weil sie die Entladung des Kabels erleichtert, — bei grösseren Entfernungen eine raschere Beförderung und mehr Sicherheit gestatten soll.
2. Dauerhaftigkeit. Niemand wird dem Asphalt diese vortheilhafte Eigenschaft bestreiten. Die schon bestehenden Leitungen mit Asphalt-Isolirung liefern hiefür den Beweis, und Jedermann kann sich davon durch die Besichtigung der vollkommen conservirten Stücke Asphalt überzeugen, welche man in den Schweizer- Seen offenbar aus vorhistorischer Zeit stammend, gefunden hat.
Der seit einer sehr alten geologischen Epoche im Jura vergrabene Asphalt ist ebenfalls Zeuge der Unveränderlichkeit dieses Materiales.
Obwohl sich nun der Asphalt im Wasser und in der Erde unverändert erhält, so wäre es doch möglich, dass er durch den Einfluss des Leuchtgases eine Veränderung erleiden würde.
Dr. Lardy glaubt ein sicheres Mittel gefunden zu haben, ihn ohne grosse Kosten auch dagegen vollkommen zu sichern.
In Städten, wo in Folge von Nivelli- rungs- und anderen Arbeiten die Strassen häufig aufgewühlt werden, können Lardy’s Kabel unter geringer Preiserhöhung mit einer Armatur versehen werden, welche sie diessfalls vor jeder Gefahr schützt.