Heft 
3 (1870) Heft 4
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18 Oberbeamten, 11 Beamten und 4 Hilfs­arbeitern.

Das weibliche Personale begreift 75 Telegraphengehilfinen.

Die Frauen werden nicht nur zum Apparat- und Rechnungsdienst, sondern auch zur Aufstellung und Instandhaltung der Batterien, sowie zur Aufsicht und zum Unterrichte der Kandidatinen ver­wendet.

Mit Ausnahme der Operationen, wel­che gründliche technische Kenntnisse er­fordern, beschäftigen sie sich also mit allen Details des Dienstes.

Was die erzielten Resultate betrifft, so wünscht sich die badische Verwaltung zu ihrer Verwendung in jeder Hinsicht Glück, da die Arbeit der Männer relativ viel höhere Ausgaben mit sich bringt und andererseits die Frauen sich des ihnen anvertrauten Dienstes immer zur Zufrie­denheit entledigt haben.

(Fortsetzung folgt.)

lieber die Nothwendigkeit der Anlage unterirdischer Telegraphen-Leitungen überhaupt und in Wien insbesondere.

(Fortsetzung.)

Oberirdische Leitungen.

Die Stangen werden aus den besten Hölzern gewählt und behufs besserer Conservirung mit fäulnisswidrigen Stoffen nach verschiedenen als brauchbar erkann­ten Methoden imprägnirt, die Isolatoren werden meistens aus Porzellan bekannt als schlechter Leiter der Elektricität dauerhaft in Glockenform eonstruirt * die eigentliche Leitung wird aus Eisendraht hergestellt, welcher aus den besten Eisen- Sorten gefertigt durch Dauerhaftigkeit, Festigkeit und Billigkeit allen Erforder­nissen in dieser Beziehung möglichst ent­spricht.

Von der Verwendung des Kupfer­drahts v- statt des Fisendrahts zu den

oberirdischen Leitungen hat man trotz seines viel grösseren Leitungsvermögens Abstand nehmen müssen. Die Dauerhaf­tigkeit der Leitung war einmal wegen der geringeren absoluten Festigkeit des Kupfer­drahts keine genügende und dann gab der hohe Preis des Materials zu vielfachen Entwendungen des Drahts Veranlassung.

Durch den entsprechend grösser ge­nommenen Durchmesser des Eisendrahts ist der Unterschied des Leitungsvermögens gegenüber dem Kupferdraht ausgeglichen, freilich damit auch das Gewicht des Leitungsdrahts auf Kosten der Stabilität der Anlage sehr vermehrt worden.

Trotz der Güte des verwendeten Materials, trotz der Wahl von Construc- tionen, die sich als zweckmässig erwiesen» hat es nicht gelingen wollen, die oberirdi­schen Leitungen so herzustellen, dass sie die vorher bezcichneten Bedingungen im ganzen Umfange erfüllen und die erfor­derliche Zuverlässigkeit in gewünschter Weise darbieten.

Ausser den Gefährdungen, denen sie, absichtlich und zufällig, durch Menschen­hand etc. ausgesetzt sind, werden die grössten Zerstörungen an den oberirdi­schen Leitungen Abbrechen und Um- drücken der Stangen, Verschlingen und Zerreissen der Drähte, Zertrümmern der Isolatoren durch die Stürme hervorge­bracht, besonders wenn dieselben nicht einen gleichmässigen, sondern einen stoss- weisen Druck auf die Stangen resp. Lei­tungen ausüben.

Schon bei lebhaften Landwinden (von circa 20 bis 30 Fuss Geschwindigkeit in der Sekunde) wie sie in Norddeutschland häufig Vorkommen, werden z. B. die Holz­fasern der in normalmässigen Abständen | von 20 Ruthen stehenden Stangen einer, in einer Höhe von 20 Fuss über der Erde mit 6 Leitungsdrähten belasteten Telegra­phenlinie mit einer Kraft von mehreren