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hundert Pfunden in Anspruch genommen und wächst diese Inanspruchnahme bei Stürmen (von 70 bis 100 Fuss Geschwindigkeit in der Sekunde) im bedeutendsten Masse.
Den Stürmen gegenüber haben sich auch die an verschiedenen Orten in Gebrauch genommenen eisernen Stangen, welche — abgesehen von ihrer allerdings grösseren Kostspieligkeit — eine weit grössere Dauer als die hölzernen Stangen haben, nicht bewährt. Sie wurden sogar da, wo die hölzernen Stangen stehen blieben, umgebogen oder mit ihren Substruc- tionen aus der Erde herausgedrückt. In Folge dessen zerrissen die Leitungsdrähte, die Stützen der Isolatoren brachen ab und der Betrieb wurde vollständig gestört; die Wiederherstellung war überdies mit grösseren Schwierigkeiten, als bei Linien mit hölzernen Stangen, und mit noch grösseren Kosten verknüpft.
Neben der zerstörenden Kraft der Stürme wirken jedoch noch andere, sich beständig wiederholende, durch atmosphärische Einflüsse bedingte Ursachen in nachtheiligster, den Betrieb störender Weise auf die oberirdischen Leitungen.
Diese Ursachen sind: a) Der Temperaturwechsel.
Bekanntlich dehnen sich die Metalldrähte mehr wie viele andere Körper bei zunehmenderWärme aus und ziehen sich bei abnehmender wieder zusammen. *)
Mit Rücksicht hierauf muss der Durchhang der Drahtleitung zwischen je zwei Stangen vorsichtig bemessen werden.
In milden Wintern und Sommern mit ziemlich gleichmässiger Temperatur zeigen sich keine erheblichen
*) Der Durchhang eines auf 20 Ruthen normal gespannten Eisendrahtes ist bei -f 25° R. dreimal grösser als bei — 18° R.
Uebelstände. Anders ist es jedoch bei dem nicht seltenen Eintritt grosser Hitze. Die Ausdehnung der Drähte wird dann so gross, dass die eingetretene Schlaffheit bei jedem gewöhnlichen Winde, der die Leitungen schon in starke Schwingungen versetzt, gegenseitigeBerührungen trotz des parallelen Hanges der Drähte herbeiführt. Die elektrischen Ströme gehen dann von dem einen Leitungsdrahte auf die andern berührten über, so dass sich die Depeschen vollständig verwirren und die Drähte bis auf einen ausser Betrieb gesetzt werden müssen. Die Leitungsdrähte sind dess- halb etwas straff, wenn auch nicht zu stark zu spannen. Findet nun im Frühjahre und Herbst, in der Ueber- gangszeit vom und zum Winter, ein plötzlicher Wechsel zwischen mildem Wetter und grösserer Kälte statt, so bewirkt die bedeutende Abkühlung eine starke Anspannung oder gar ein Reissen der Drähte. Hierdurch wird eine schädliche Bewegung des Gestänges, namentlich der Winkelstangen, zumal wenn sie mit vielen Leitungen belastet sind, hervorgebracht, b) Der Eisansatz bei Rauhfrost.
In den Wintermonaten bildet sich bei plötzlichem Witterungswechsel, vornehmlich bei schnellem Uebergang von mildern, feuchtem Wetter zu starker Kälte, eine Eiskruste von cylin- derförmiger Gestalt um denLeitungs- draht. Diese Eiskruste erreicht er- fahrungsmässig mitunter eine Stärke bis zu 6 Zoll und verursacht durch die bedeutende Vermehrung des Gewichts, besonders bei eintretenden Stürmen, ein Reissen der Drähte und Umbrechen der Stangen. Das Gewicht der zwischen je 2 ca. 20 Ruthen von einander entfernt stehenden