Heft 
3 (1870)
Seite
53
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Man wird ebenso bemerkt haben, dass, obwohl die schwedische und nor­wegische Verwaltung von den Bewer­berinen verhältnissmässig sehr ausgedehnte Kenntnisse verlangen, die erstcre doch angibt, dass die Zahl der zur Aufnahme geeigneten Kandidatinen jene der zu be­setzenden Aemter um Vieles übersteigt und die letztere, die ihrerseits keine Schwierigkeit hat, diesen Theil ihres Per­sonales zu erhalten, anerkennt, dass sie alle Anforderungen und Bewerbungen be-~ friedigen konnte.

Das sind Resultate, die ausser anderem Lehrreichen, das sie enthalten, unserer Ansicht zufolge wenigstens zeigen, dass die Frage der Verwendung der Frauen im Telegraphendienst in ernstliche Er­wägung gezogen zu werden verdient.

Ueber die Nothwendigkeit der Anlage unterirdischer Telegraphen-Leitungen überhaupt und in Wienlnsbesondere.

(Fortsetzung.)

e) Die atmosphärische Elektrizität.

Die oberirdische Leitung kann direkt von einem Blitzstrahle ge­troffen werden, in welchem Falle mitunter der Draht abschmilzt und zerreisst, meistens aber die Stangen zersplittert und sogar die Apparate innerhalb der Stationen, wenn die angebrachten Sicherheitsvorrichtun- gen Blitzableiter nicht genügen sollten , zerstört werden können. Es ist daher vorgeschrieben, dass während der Dauer eines Gewitters die in der Nähe befindlichen Stationen ausser Betrieb gesetzt werden.

Entfernte Gewitterwolken erzeu­gen, wenn sie sich nicht entladen, häufig durch Induktion einen elek­trischen Strom in der Leitung,

welcher die Wirkung der zum Zweck des Telegraphirens in die letztere geleiteten Elektrizität stört und dadurch den Betrieb hindert. Im Anschlüsse hieran möge es ge­stattet sein, die Wirkung von Elemen­tar - Ereignissen auf die oberirdischen Leitungen mit einigen Beispielen zu be­legen.

In Russland trat im Dezember 1861 nach gelindem Wetter plötzlich ein starker Nordostwind mit Schneefall auf, welchem eine bedeutende Kälte folgte. Infolge dessen wurden die Leitungs­drähte der Telegraphenlinie von M o s- kau nach Charkow mit einer Eis­kruste von ca. 4 Zoll Stärke überzogen; die Drähte rissen unter dieser Last; die 7 / 8 Zoll starken eisernen Stützen der Isolatoren brachen ab und an unge­schützten Stellen wurden die eichenen Telegraphenstangen in grosser Zahl um­geworfen. oder zerbrochen.

ln England erhob sich in der Nacht vom 10, bis 11. Jänner 1866 nach bedeuten­dem Schneefall, der auf den Leitungen einen dicken Eisansatz gebildet hatte, ein starker Sturm, welcher die Tele­graphenlinien von London nach Bir- mingham, Manchester, Liver­pool und Plymouth auf einer Strecke von 40 Meilen fast gänzlich zerstörte. Die Herstellung der Leitungen dauerte bis zum 29. Jänner und war mit grossen Kosten verknüpft, abgesehen von der langdauernden Störung des Betriebes.

In der Provinz Preussen führte ein starker, aus Westen kommender Sturm in der Zeit vom 6. bis 9. November 1866 zahlreiche Beschädigungen der Leitungen und somit Betriebsstörungen herbei, in­dem die Drähte an vielen Stellen ver­wickelt und auch zerrissen wurden.

Viel bedeutender waren die Ver­wüstungen, welche ein vom 16 bis 18.