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Vertreter der Regierung Sr. k. k. apostoli- sehen Majestät:

Graf Julius Szechenyi, Hofrath im k. k. j Ministerium desAeusseren, und die Spezial- j Delegirten: I

für Oesterreich und die Militärgrenze:

Carl Brunner y. Wattenwyl, k. k. ! Telegraphen-Direktor; |

für Ungarn: ;

v. Takäcs, k. ung. Sections-Bath. j

Bureau der Conferenz: j

General-Sekretär: !

v. Becker-Denkenberg, Hofsecre- | tär im k. k.' Ministerium des Aeusseren. |

Secretäre:

P. Vigier, kais. französischer Telegra- phen-Inspektor;

L. J. Wolschitz, k. k. Concipist.

Um 1 i/a U. N. erschien S. Exc. der Herr Reichskanzler, Baron Beust, und er- öflfnete die Conferenz mit folgender Rede;

Meine Herren! Die glänzende Versammlung, die ich um mich vereinigt sehe, ist zur Vervollständigungund Ausbrei­tung einer Anstalt berufen, deren unbe­streitbaren Nutzen die Erfahrung bereits bewiesen hat. Ich habe es nicht nöthig, deren Vortheile hervortreten zu lassen und noch weniger geziemt es mir, dies in Ge­genwart Derjenigen zu thun, die die be­sten Richter darüber sind. Der eminent internationale Charakter des Actes, der selbe eingeweiht, erforderte cs, dass die erste Transaction mit den gebräuchlichen Feierlichkeiten umgeben wurde; aus die­ser Ursache eben intervenirte auch die Di­plomatie bei der im Jahre 1865 in Paris Unterzeichneten Telegraphen-Convention.

Jetzt aber, wo es sich um eine Arbeit von ausschliesslich technischer Natur han­delt, haben die Regierungen, welche ich in Uebereinstimmung mit dem Artikel 56der erwähnten Con vention zur Revision dersel­ben eingeladen habe, meine Anschauungs­weise getheilt, indem sie vorzugsweise bloss

Vertreter der betreffenden Verwaltungen hiezu delegirten. Ich bin glücklich, in die Hände so überaus erleuchteter Männer die Obsorge für einen neuen Aufschwung der internationalen Telegraphie übergeben zu können, und werde mit lebhaftem Inte­resse von den Resultaten ihrer Berathun­gen Kcnntniss nehmen, um die Regierun­gen, die sich dabei vertreten Dessen, hie­von in Kenntniss zu setzen.

Ich hoffe, dass sie zum Präsidenten Ihrer Conferenzen gerne Ihren Collegen, den Vertreter der k. k. Regierung, Herrn Brunner von Wattenwyl, annehmen wer­den, den ich in dieser Eigenschaft hiemiV vorzustellen die Ehre habe.

Seit die Pariser Convention diese gros­se Association des Telegraphendienstes be­gründete, haben neue Mitglieder selbe ver­stärkt. Ich bin nur deren Organ, wenn ich hier das Vergnügen ausdrücke, das wir über das Erscheinen englischer Vertreter fühlen, und hoffe, dass dip k. k. Regierung nicht getadelt werden wird, wenn sie Ih­rer Zustimmung Vorgriff, indem sio Vor­schläge annahm, welche auf die Einbezie­hung der ostindischen elektrischen Drähte in das internationale Telegraphennetz ab­zielen. Das europäische Gepräge, das un­serer Association aufgedrückt ist, kann Sie nicht übersehen lassen, dass die civilisato- rische Mission, die den Ruhm Europas bil­det, dasselbe auf die Ausbreitung und nicht auf die Verkürzung des Gebietes seiner Thätigkeit hinweiset. Mit Vergnügen con- statire ich auch die Anwesenheit der De­legirten aus den vereinigten Fürstentü­mern, aus Serbien und Luxemburg,' die ich mit gleicher Wärme begrüsse.

Meine Herren Delegirten! Gestatten sie mir, Ihnen zu sagen, dassich mich mit ganz besonderer Befriedigung zu den Func­tionen berufen sehe, die ich soeben bei Ihnen ei fülle, wenn ich daran denke, dass es ein Frieüenswork ist, an welches