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ist neben dem eigentlichen, wieder nur in einer Verticalebene beweglichen Taster­hebel ein in horizontaler Richtung zu dre­hender Ililfstaster angebracht, welcher vor Beginn der Correspondenz auf die Seite ge­schoben wird und durch eine hierbei frei werdende Feder die neuenContactebewirkt.

Die mechanischen Hilfsmittel zur exac- teren oder schnelleren Abtelegraphirung von Depeschen mit dem Morse-Apparate waren nur durch Instrumente von den Ausstellern Digney, und Siemens & Haiske vertreten. Bei Digneys Apparat wird die Depesche in einem Papierstreifen ausge­schnitten,, welcher dann mit gleichförmi­ger Geschwindigkeit zwischen rotirenden Walzen und zwei Hebeln durchgezogen wird, woran zwei leichte Metallfedern be­festiget sind, deren Oscilationen zwischen Stellschrauben die nöthigen Contacte und Zeichen in die Linie geben. Die Löcher im Papierstreifen werden in zwei Reihen, nach Punkten und Strichen getrennt, aus­geschlagen. Dasselbe geschieht mittelst eines Tasters mit drei Hebeln. Der erste Hebel schlägt rechtwinklige Löcher für Striche aus, der zweite schiebt blos das Papier weiter und der dritte macht vier­eckige Löcher für die Punkte Das Papier wird immer vorwärts geschoben, sobald einer der Hebel in die Höhe geht, nach­dem er niedergedrückt war; diess bewerk­stelligen zwei rauhe Messingwalzen, an deren einer Achse ein Steigrad befestiget ist, in welches an den Hebeln in verschie­denen Distanzen von ihrem Legungs-Cen­trum angebrachte Sperrha- ken eingreifen. Wird der mittlere Hebel niedergedrückt, so gleitet sein Sperr hacken über einen Zahn und dreht das Rad, wenn er wie­der in die Ruhelage zurückkehrt. Beim Punkt-Hebel gleitet der entsprechende Sperrhacken über zwei Zähne und schiebt das Papier beim Zurückkchrcn in die Ru­helage« 7 jv eimah so wert vorwärts. Auf die­

selbe Weise wird es beim Strichhebel drei­mal so weit vorwärts geschoben. Die Abtelegraphirung der Depeschen wird mittelst eines Uhrwerkes ausgeführt, das von jenem der gewöhnlichen Morse-Ap- parate nicht viel verschieden ist. Der durch­löcherte Papierstreifen wird zwischen zwei Messingwalzen unter einer Tastervorrich­tung mit zwei leichten, die Contactfedern in Bewegung setzenden Hebeln durchge­zogen. Dabei fällt der eine oder der an­dere dieser Hebel durch das Loch und gibt Contact, dessen Dauer von der Länge des Loches abhängt. Nachdem die Contact­federn mit der Linie und Batterie in Ver­bindung stehen, so ist die Hervorbringung der Zeichen auf der fernen Station erklärt. Mit diesem Systeme sollen in der Minute 35 Worte oder 175 Buchstaben gegeben werden können.

Siemens und Haiske haben ausser ihrem bekannten, in der Telegraphen-Vereins- Zeitschrift Jahrgang 1864 Heft 11 und 12 und Jahrgang 1867 Heft 25 ausführ­lich beschriebenen Typentelegraphen für magnet-elektrische Ströme, den sie nun­mehr auch für gewöhnliche galvanische Electricität eingerichtet haben, einen Hilfsapparat zum Setzen der Typen aus­gestellt. Letzterer besteht aus einem klei­nen Clavier mit 14 Tasten in zwei Grup­pen, jede Gruppe mit drei unteren und drei oberen Tasten, ferner einer unteren Taste als Schluss der Gruppe. Die Typen sind in ihre Elementartheile, Punkt und Strich zerlegt Jeder Druck auf eine untere Taste bewirkt, dass eine Strichtype, jedes Niederdrücken einer oberen Taste, dass eine Punkttype aus den Trägern des Satzes in das danebenstehende Typenlineal übeigeführt wird. Die Schlusstasten bei­der Gruppen dienen zum Einschalten der j Buchstaben- und Wortpausen, j Es bleibt in diesem Abschnitte noch einer besonderen Anordnung des Morse-