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hebels temporär angedrückt wird. Obwohl bei der letzteren Construction ein öfteres Bestreichen der Filzrolle mit Farbe nicht zu vermeiden ist, so scheinen derselben doch die Apparate der ersteren Art in so ferne nachzustehen, als in den Farbgefäs- sen leicht eine Entmischung des Oeles und des in demselben nur suspendirten Farb­stoffes und hiedurch öftere Verstopfung der zur Weiterführung der Farbe dienen­den Canäle und Oeffnungen eintritt. Be­treffs der Reinlichkeit während des Ge- ! brauches kann keiner dieser Apparate mR dem gewöhnlichen mit Stahlspitze vergli­chen werden.

Die ausgestellten Relais waren ge­wöhnliche, mit vertikalen oder horizontalen Electromagneten, und die von Siemensund Ilalske zuerst angegebenen Polarisations­relais für gewöhnliche oder induzirte Ströme, welche in den letzten Jahren vor­zugsweise Anwendung bei der Herstel­lung von Translatoren für die Drucktele­graphen von Hughes gefunden haben.

Siemens und Halskc haben zu diesem Relais eine, namentlich für den Betrieb mit Inductionsströmen nützliche Beigabe in einer kleinen, auf den Glasdeckel auf­gesetzten horizontalen Magnetnadel gelie­fert, welche an ihren Enden verticale Drähte als Indicatoren der Nadelschwankungen trägt.

Relais zur Aufnahme der Zeichen mit dem Ohre allein (sounders) waren ausge­stellt von Siemens und Halske, Digney und der Illinois- und Ottaw r a- Telegraph- Company in den Vereinigten Staaten von Nordamerika.

Der Apparat von Siemens und Halske besteht aus zwei horizontalen Relais, von welchen der eine mit Hilfe einer Lokal­batterie den anderen, mit kräftigerem An­ker und verbreiterten Polflächen verse­henen in Bewegung setzt; zwischen beiden Relais ist noch ein Taster angebracht

Digney benützt eben falls zwei Relais, hat dieselben aber zur Translation verbun­den und jeden auf einen kleinen Resonanz­kasten gestellt.

Der amerikanische Apparat endlich ist für die Benützung auf einer Linie mit constantem Strome bestimmt und macht sich durch seine fast mikroskopischen Dimensionen bemerklich. Das, einen hori­zontalen Relais nebst Taster enthaltende Kästchen ist nur 9cm.lang, 5cm, breit und 2i/* cm, hoch, und zugleich mit den er­forderlichen Klemmen zur Einschaltung der Leitungsdrähte versehen. Da man bei dieser Einrichtung keine Batterie mit sich zu führen hat, so ist die Bequemlichkeit derselben für die Untersuchung gestörter Linien nicht zu verkennen.

Zu vorstehenden Instrumenten kann noch ein Doppelstift-Apparat von Mor£- nes in Madrid gezählt werden, der will- kührlich entweder seine Zeichen auf einem Papierstreifen niederschreiben, oder da­durch, dass man die Schreibhebel gegen zwei verschieden tönende Glocken an­schlagen macht, für die Aufnahme der Zeichen mit dem Ohre verwendet werden kann. Nach Angabe des Erfinders soll man mit diesem Apparate 34 Worte in der Minute geben können.

Für die Benützung an Unterseelinien haben Siemens und Halske einen vollstän­digen Apparatencomplex ausgestellt, der sich von den früheren, in der Telegraphen- Vereins-Zeitschrift, Jahrgang 1859, Heft 58 beschriebenen durch die Anordnung des Tasters etwas unterscheidet. In den frü­heren Tastern wurde die temporäre Aus­schaltung des Relais aus der Leitung und die Einschaltung der Gegenbatterie da­durch bewirkt, dass man das ganze Taster­gestelle vor Beginn des Seibstspreehens zuerst um eine verticale Achse drehte und so die erforderlichen neuen Contacte , herstellte. In dem ausgestellten Apparate