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Wartenberg (Bad) (B-L) in Böhmen. Watradoma (B-L) in der Bukowina.

L bedeutet: beschränkter Tagesdienst.

C voller Tagesdienst.

B Sommerstation.

F Eisenbahn-Telegraphenstation.

1) Diese Station ist nur vom 15. August bis Ende Dezember jeden Jahres offen.

2 ) Der ungarischen Nordbahn gehörige Station.]

3 ) Der Lemberg-Czernowitzer Bahn gehö­rige Station.

Der Telegraph auf der Pariser Indu­strie-Ausstellung im Jahre 1867.

Nach Berichten deutscher, englischer und franzö­sischer Fachmänner. Von C. Rosmanith, k. k.

Obertelegraphisten.

(Schluss.)

VII.

Druck-Telegraphen.

Das Problem der Herstellung eines Apparates, welcher im Stande wäre, die von ferneher einlangenden Depeschen so­gleich in allgemein verständlichen Zei­chen, z. B. in der gewöhnlichen Druck­schrift wiederzugeben, wurde schon beim Beginne der electrischen Telegraphie viel­fach bearbeitet. Die allgemeine Einfüh­rung des Morse'schen Apparates drängte aber diese Bemühungen bald in den Hin­tergrund und man fing in Europa erst während des letzten Jahrzehents wieder an, der Frage ein neues Interesse zuzu­wenden. Aus diesen Jahren datiren fast durchaus die von Dujardin, dArlincourt, Digney und Desgoffe u. s. w. vorgeschla­genen Lösungen, "welche sämmtlieh, zum Theil mit Varianten, im Pariser Ausstel­lungsgebäude dem Beschauer wieder vor­geführt wurden, in der Praxis aber bis jetzt sich nirgends dauernd Eingang ver­schaffen konnten. Verglichen mit dem Apparate von Morse sind sie sämmtlieh von sehr complizirtcr Construction; ausser­

dem leiden alle an dem wesentlichen Uebelstande, dass der Apparat jedesmal beim Drucke eines Buchstaben in seinem Gange aufgehalten werden muss. Der hiedurch entstehende Zeitverlust, verbun­den mit dem weiteren, welcher während des Umlaufes des Buchstabenrades zwi­schen einem und dem zunächst zu drucken­den Buchstaben entsteht, gab in der Pra­xis immer den Ausschlag zu Gunsten des Morseschen Systemes. - *

Erst an dem Druckapparate von Hug­hesin mehreren Exemplaren ausgestellt von der k. französischen Telegraphenver­waltung und von Dumoulin-Fromentin Pa­ris sind diese Uebelstände, wenn nicht ganz beseitigt, doch so gut als unschäd­lich gemacht durch die grosse Rotations­geschwindigkeit des Buchstabenrades, wel­ches überdiess nie arretirt wird, sondern die Buchstaben im Fluge druckt. Wir ha­ben im I. Jahrgange unseres Blattes eine ausführliche Beschreibung dieses Appara­tes gegeben und können hier ein näheres Eingehen auf diesen wichtigen und von der internationalen Jury mit einem grossen Preise ausgezeichneten Apparate vermei­den; es möge genügen, auf die immer mehr sich erweiternde Anwendung dessel­ben im europäischen Telegraphennetze hinzudeuten. Gegenwärtig steht derselbe in Amerika, Frankreich, England, Italien, Russland, Preussen, Oesterreich und der Türkei im Gebrauche und seine Fabrika­tion, welchebis in jüngster ZeitMonopoldes Fromentschen Ateliers war, wird voraus sichtlich ein wesentlicher Zweig der Tele­graphentechnik werden. Die Geschichte der Telegraphie hat bis jetzt bloss zwei Apparate aufzuweisen, welche sich inter­nationale Geltung zu erringen vermoch­ten und beide sind durch einen eigenthüm- lichen Zufall amerikanischen Ursprunges.

Bevor wir die in dieser Klasse ausge- ' stellten Apparate einer eingehenderen Be-