Correspondenz durch Stromschiuss und Stromunterbrechung zu bewirken, aufzu­geben, und andere geeignetere Mittel zum Zwecke ausfindig zu machen.

Nachdem ich in Folge dessen meine Versuche für längere Zeit unterbrechen musste, wurde mir durch die Einwilligung des Hrn. Hofrath es Drechsler im Jahre 1858 die Gelegenheit geboten, in dem im Belvedere-Schlossgarten in Wien befind­lichen, circa 60 Klftr. langen Bassin eine solche Leitung auf längere Zeit anzulegen und dieselbe wieder aufzunehmen. Bei dieser Gelegenheit fand ich es für vortheii- haft, die Circulation des aus dem gedach­ten Metallpaare entwickelten electrischen Stromes durch die an den beiden Seiten eingeschalteten Relais nicht zu unter­brechen, welcher sie constant afficirte; wenn sodann die eleetromotorischen Drähte an irgend einer Stelle ausserhalb des Wassers in Contact gebracht wurden, und der grösste Theil des Stromes an der gedachten Contactstclle, die beiden Relais verlassend, vom Kupfer- auf den Eisen­draht überging, sind die Hebel des Relais wieder in ihre Ruhelage gebracht worden.

Diese Bewegung des Relaishebels ist also nicht durch Stromunterbrechung, sondern blos durch Stromdifferenz hervor­gerufen worden.

Das Einschaltungsschema war sehr einfach.

Die Länge des Teiches mass wie ge­sagt 00 Klftr,; das Ende des Eisen­drahtes war zur Axe, und jenes des Kupferdrahtes zum Anschlagspunkte eines gewöhnlichen Tasters und zugleich zu den Multiplicationsenden des Rolais geführt.

Beim Niederdrücken eines oder des anderen Tasters traten die beiden constant afficirten Relais gleichzeitig in die Ruhe­lage, weil der hier erzeugte »Strom durch den geschlossenen Taster den kürzesten Weg zu seiner Ausgleichung fand; durch

das Oeffnen und Schliessen der Taster wurden gleichzeitig die Relais in corrc- spondirende Bewegung gesetzt.

Es lag nun nichts mehr im Wege, diesen Versuch im grösseren Massstabc durchzuführen, und ich war eben daran, eine 800 Klftr. lange Leitung in der eben beschriebenen Weise anzulegen, als ich vernahm, dass auch andernorts ähnliche Versuche stattfänden.

Ich hielt es desshalb für angemessen, weitere Nachrichten über die bezüglichen Resultate abzuwarten, allein umsonst, ich habe selbst in den Fachschriften seitdem hierüber nichts mehr zu lesen bekommen.

im Jahre 1860 habe ich bei Gratz in Steiermark eine fast i/ 4 Meile lange Leitung im gedachten Sinne angelegt. Es zeigte sich bei dieser grösseren Länge, dass der Strom nicht stärker, sondern schwächer geworden sei, auch leistete er nicht mehr in der früheren präcisen Weise die erwarteten Dienste. Es hatte vielmehr den Anschein, als wenn die Electrieitäts- Erregungs-Fläche der Metall drähte, welche im Wasser lagen, die Fähigkeit eingebiisst hätten, gleichzeitig als leitendes Mittel für die in ihnen erzeugte Electricität zu dienen.

Beim Schliessen und Oeffnen des Tasters wurde das corrcspondirendc Re­lais so gering afficirt, dass seine Bewe­gungen trotz der feinsten Stellung kaum bemerkbar wurden, was sonach dem Fort­schritte dieser Aufgabe nicht günstig war.

Aber auch diesmal fand ich nach mehreren Versuchen wieder ein Mittel, durch welches ich die Correspondenz endlich ermöglichte.

Es wurde nämlich die Fläche des Metallpaares an den beiden Enden durch Kupfer- und Eisenblechplatten verstärkt, und die Kupferplatte überdiess noch in ein grösseres, nach Aussen abgeschlosse­nes Thongefäss, in welchem sich auch