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Als Klosett sind freistehende Fayenceklossett mit Hoch­reservoir aufgestellt. Zwei Badewannen sind aus emailliertem Gußeisen, die dritte, für das Dienstpersonale bestimmte, aus Zinkblech.

Im Garten befinden sich zwei Hydranten; für die Kanalisation sind 25 m Steinzeugrohre in Verwendung, die gegen den städtischen Straßenkanal in der Frauenheimgasse entwässern.

Die gemeinsamen und die Wirtschafts-Räume sind mit Leuchtgas, die Wohnzimmer elektrisch beleuchtet. Für die Küche ist auch eine Nutzgasanlage vorhanden. Jedes Zimmer verfügt über einen Taster zu einem elektrischen Läutewerk.

Die Ausstattung ist bei Vermeidung von jedem Luxus hell und freundlich. Sämtliche Räume sind bemalt; wo notwendig, wurde Ölanstrich verwendet. Der Speisesaal hat eine 1-7 m hohe Holzlamberie mit eingebauten Wandkästen und einem religiösen Reliefbilde, einem Geschenke der Firma Matscheko & Schrödl.

Die Fassaden sind in Spritzwurf einfach, aber würdig gehalten und erinnern an den Stil des Schlosses Schönbrunn.

Die Baukosten waren mit 212.000 K veranschlagt. Zu­folge der heute vorliegenden Endabrechnung ergibt sich ein tatsächlicher Kostenaufwand von 205.539 K, so daß wir in der angenehmen Lage sind, gegenüber dem Präliminare ein Ersparnis von 6461 K auszuweisen.

Dem Baukomitee gehörten nachstehende Ausschußmit­glieder an:

Die Damen: Marie v. Robert, Johanna Flecken­stein, Sisa v. Poglies, Klara Einaigl, sowie

die Herren: Karl Holzer, Karl A. Horny, Artur Ritter v. Kink, Alfred Kreibig und Dr. Josef Pawlitza.

Am 29. Oktober 1907 wurde in Gegenwart der höchsten Frau Protektorin Ihrer k. u. k Hoheit der Durchl. Frau Erz­herzogin Marie Valerie, sowie im Beisein des Ministers des Innern, Sr. Exzellenz Alfred Freiherrn von Bienerth und des Statthalters, Sr. Exzellenz Erich Grafen K i e 1 m a n n s- egg das neuerbaute, bereits im September 1907 der allgemei­nen Benützung übergebene Vereinhaus durch Seine bischöf­liche Gnaden, Exzellenz Weihbischof Dr. Godfried Marscha 11 feierlich eingeweiht. Getreu der hochherzigen Intention Sr. k. u. k. Apostolischen Majestät, unseres Allergnädigsten Kaisers, Allerhöchst dessen glorreiches 60 jähriges Regierungs- Jubiläum ausschließlich durch Wohltätigkeitsakte zu feiern, war der Ausschuß ratlos tätig, trotz mannigfacher Schwierig­keiten das im Entstehen begriffene Werk derart rechtzeitig zu vollenden, um unter den ersten an der Schwelle des Jubeljahres Sr. Majestät treu gehorsamst huldigen zu können.