konnten wir noch nicht sehen , da sie erst ganz zur Abfahrthergerichtet wurde . - Die Abreise selbst wurde von Ca-pitain bis am 1 . May 1847 . verschoben .Während dieser Zeit hatten wir auch einigemahle dasVergnügen den Pascha spazieren reiten zu sehen .Es ist dieß sehr interresant , da er meistens eingroßes Gefolge hat , der gewöhnliche Zug be-steht : Aus 2 . Vorreitern , diesen folgt der Pa-scha selbst von 2 Sclaven zu Fuß begleitet ,dann kommen wieder zwey Reiter und schließ-lich schreitet ein Kamehlreiter einher der denLeibstuhl ( ! ) , die Pfeife und die Kaffehmaschinebey sich hat .1Da wir also schon am 1 . May fort sollten so hattenwir viel zu thun mit Einpacken , Einkaufen undFiguranten aufnehmen . : Unser Gefolge war baldzusammengestellt und bestand2 : 1 . Aus unsernDragomann " Lorenzo ein sehr netter Italiener ,2 . Aus dem arabischen Dragomann " Achmed “ einbildhübscher Moor3 , der sehr gutmüthig war undwie ich in der Folge Gelegenheit hatte zu be-merken eine Ehrlichkeit besaß , die selten ist ,
überhaupt wird man kaum eine Stadt finden , woso wenig gestohlen wird , wie in Alexandrien , undereignet sich ein Diebstahl , ist immer ein Europä-er der Verbrecher .4 3 . Aus einem deutschen Schlosser-gesellen Nahmens " Schrötter " 4 . Aus einem Bai-ern Nahmens „ Schmidt “ der ein Bauchredner , oderwie er sich selbst immer nannte ein „ Artist “ war ,da jedoch die Geschäfte in seinem Genre schlechtgingen both er uns seine Dienste an . - 5 . Aus ei-nem Maltheser Nahmens " Giovanni " ein alter Ma-trose , der widrigste Bursche aus allen . - Unter sol-chen Geschäften erschien endlich der 1te May . - Umuns bey allen Alexandriner Bekannten gehörig zuverabschieden gaben wir zusammen ein prachtvollesund delikates Frühstick, - und nachdem wir mit Cham-pagner und Bordeax unsere Gesundheit und dieunserer neuen Bekannten getrunken hatten , be-gleiteten uns diese an Bord der Brigantine Se-med Gehad . Um 21 . Uhr fuhren wir aus dem Ha-fen von Alexandrien und um 3 . Uhr waren wir schonauf der hohen See . - Hier wo man so von der gan-zen Welt getrennt ist , hat man so recht Muße
Die Beschreibung der Spaziergänge des Vizekönigs ist kulturhistorisch interessant. Die Aufzählung der notwendigen Reiseaccessoires dokumentiert, dass auch - neben der Pfeife und der Kaffeemaschine - der Leibstuhl, für die Notdurftentsorgung, mitgeführt wurde.
↩Den Österreichern wurde ein fünfköpfiges Begleitungsteam mit Dolmetschern und Hilfskräften zur Seite gestellt.
↩Die Kombination des „M-Worts“ - im heutigen Sprachgebrauch als diskriminierend zu werten - mit dem Adjektiv „bildhübsch“ ist eine Form von „positivem“ Rassismus.
↩Diese Formulierung könnte auch als kritischer Hinweis auf die koloniale Raubpraxis der Europäer:innen interpretiert werden, denn das Sammeln von altägyptischem Kulturgut und Naturalia war damals weit verbreitet.
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