Der ägyptische Vizekönig Muhammad Ali unterstützt die Expedition der österreichischen Ingenieure äußerst großzügig. Er stellt den Österreichern ein Kriegssegelschiff mit Besatzung sowie Reiseproviant zur Verfügung.
↩Es gibt kaum verlässliche Quellen über Muhammad Alis sozialer Herkunft und sein Leben vor seiner Ankunft in Ägypten. Die Anedokten, die der in Mazedonien geborenem ägyptischem Vizekönig seinen europäischen Gästen erzählte bzw. in den zeitgenössischen Berichten wiedergegeben wurden, sind meist verzerrt und dienten hauptsächlich der Selbstdarstellung des Vizekönigs.
↩Die positive Meinung der Österreicher nach der Audienz mt dem ägyptischen Vizekönig legt nahe, dass Muhammad Alis Hilfsbereitschaft mit hohen Erwartungen in Hinblick auf die Errichtung des Suezkanals verbunden war.
↩An anderen Stellen wird das Segelschiff als „Brigantine“ bezeichnet.
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uns alle Hülfe und Vorschub zu unsere Arbeitenwerde angedeihen lassen,- daher er auch zu diesemZwecke schon der Befehl ertheilte eine kleine Kriegs brigg mit Bemannung und Proviant für uns aus-zurüsten, damit wir dann sobald als möglich un-sere Reise in die Bucht von Tineh antrethen mögen.1Wir waren alle ausnehmend erfreut über dieseNachricht und unser Vergnügen vermehrte sich nochdadurch, als wir hörten Mehemed Ali komme inkurzer Zeit nach Alexandrien und verlange unszu sehen.27. April. Heute früh kam Herr von Laurin inBegleitung des k. k. österreichischen DolmetschHerrn Babitsch zu uns, und so vereiniget fuh-ren wir zur Audienz die Mehmed Ali auf heuteuns zusagte.- Meine Spannung war keine klei-ne diesen so großen Mann, der es vom gemei-nen Ruderknechte zum König brachte2, kennen zulernen. Sein Palast ist außer der Stadt amUfer des Meeres und wir waren kaum dortangelangt, als man uns schon über eine großeschöne Trepe führte.- Wie kammen zuerst in
einen Vorsall, und von hier aus in den Audienzsaaldes Vicekönigs.- Mehmed Ali ist ein sehr schöneralter Mann mit einem langen weißen Barte undstechenden schwarzen Augen. Er saß am Ecke desherumlaufenden rothen damastenen Divans.- Als wireintrathen nickte er uns wohlgefällig zum Niederset-zen und man brachte uns Jeden schwarzen Kaffeh.Im Saale war außer uns niemand als der wach-habende Offizier und noch ein Türke mit einen großenFliegenwedel, womit derselbe den Vicekönig stetsdiese wiedrigen Insekten verscheuchte.- HerrBabitsch als unser Dolmetsch, trug ihn unser Anlie-gen nochmahls vor, und der Pascha willigte in Alles.Nachdem wir uns so eine halbe Stunde beiläufig un-terhalten hatten, entfernten wir uns, jeder einegute Meinung vom Vicekönig mitnehmend3.- Unsereifrigstes Geschäft war jetzt mit dem Capitain un-serer Brigg zusammen zu kommen und unser Schiffzu besehen.- Wir begaben uns daher ins ArsenalGebäude wo uns der"Capitain Elias Abdalaha"als unser künftiges Schiffsoberhaupt aufgeführtwurde. Unsere Brigg4 die„Semend Gehad“ hieß