Milka Suchard. Hochfeine Alpenmilch-Chocolade. Werbeblatt in "Illustrierte Zeitung" Nr. 3623 vom 05. Dezember 1912. Beduine auf Kamel in der Wüste. Farbiger Offset-Druck, um 1912.
Diese Reklame ist ein interessantes Beispiel für die Werbestrategien und -botschaften in Bezug auf „Kolonialwaren“ um 1910. Das Werbeblatt spielt mit der Faszination des „Orients“, assoziert aber ein geografisch falsches Herkunftsland für die Kakaobohne. Den arabischen Ländern verdanken wir die Kaffeekultur und -tradition, jedoch nicht den Kakaoanbau. Der auf einem Kamel reitende Beduine ist in diesem Kontext als bildliche Metapher für den Genuss exotischer Nahrungsmittel zu betrachten. Der Fokus dieser Reklame lag demnach darauf, die suggestive Vorstellung ferner Länder und Kulturen bei den Konsument_innen hervorzurufen; die tatsächliche Herkunft der Kakaobohne (als Zutat für die Schokolade) stand nicht im Vordergrund.