479 Objekte in Koloniale Infrastrukturen Ägypten & Suezkanal

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Der digital verfügbare Bestand zum Suezkanal umfasst schriftliche Quellen, vielfältige Bilddokumente, technische Zeichnungen, Karten sowie einige Sammlungsobjekte aus dem Technischen Museum Wien zum Forschungsschwerpunkt „Der Suezkanal als koloniale Infrastruktur“.

Das Schriftgut stammt vorwiegend aus dem Nachlass von Alois Negrelli (1799 – 1858), Verkehrsingenieur aus der Habsburgermonarchie, der an der Planung des Suezkanals maßgeblich beteiligt war. Die Archivalien umfassen berufliche Korrespondenzen mit (nur männlichen) österreichischen und internationalen Akteuren – Ingenieuren, Unternehmern und Politikern –, technische Berichte, private Briefe an die Ehefrau sowie ein persönlich verfasstes Tagebuch Negrellis mit schriftlichen Aufzeichnungen und Skizzen aus Ägypten (1855). In Hinblick auf eine differenzierte und zugleich diskriminierungskritische Untersuchung der damals gängigen eurozentristischen Weltanschauung ist weiters ein reich illustriertes Reisetagebuch des Ingenieurs Carl Junker (1827 – 1882) aus der Ägyptenexpedition im Jahr 1847 besonders aufschlussreich.

Die vielfältigen Fotografien und populären Bildmedien dokumentieren den Bau sowie die ersten Jahrzehnte des Suezkanalbetriebs und spiegeln zudem den kolonialistischen Blick der frühen Fotografen in Ägypten wider. Bildmedien spielen um 1900 eine Schlüsselrolle für die kolonial-rassistische Konstruktion des „Orients“: Einerseits untermauern sie visuell das Narrativ des Suezkanals als Pionierleistung westlicher Techniker, andererseits verbreiten sie diskriminierende Stereotypen der arabischen Kultur und Gesellschaft (Orientalismus). Zum Bildbestand zählen auch einige Porträts von einflussreichen Akteur_innen, die an Planung und Bau des Suezkanals maßgeblich beteiligt waren.

Die im TMW gesammelten Pläne und Verkehrskarten dokumentieren u.a. die Planung des Suezkanals ebenso wie die rasante Entwicklung der Verkehrs- und Handelsrouten nach Asien über den Suezkanal.

Ausgewählte Objekte aus den Sammlungen des Technischen Museums Wien, die für die Konzeption der digitalen Forschungsausstellung recherchiert werden, ergänzen den digitalen Archivbestand zum Suezkanal.

 
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