Albumblatt mit Beschriftung: "Deutsch-Südwest-Afrika. Haus eines Hererohäuptlings." Fotografie auf Untersatzkarton, aus: Fotoalbum mit 75 Originalfotografien und Postkarten.
Zwei Gruppen von jeweils sieben, beziehungsweise vier Schwarzen Frauen posieren vor Gebäuden. Das Gebäude links ist ein lokal üblicher Rundbau aus Lehm (Anmerkung: dieser wird in anderen Darstellungen in diesem Album auch als "Pontock" bezeichnet). Das zweite Gebäude ist ein rechteckiger Bau mit Tür und Fensteröffnungen. Davor die Frauengruppen. Die sieben Frauen der Gruppe in der linken Bildhälfte tragen europäisch inspirierte Moden, während zumindest drei der Frauen in der rechten Bildhälfte Bekleidung der Herero aus Leder tragen.
Mit Ankunft europäischer Missionar_innen im südlichen Afrika ab Mitte des 19. Jahrhunderts verbreiteten sich europäische Moden für Frauen und Männer unter der lokalen Bevölkerung. Europäische Kleidung setzte sich einerseits durch den eigenen Wunsch der lokalen Bevölkerung diese zu tragen und andererseits durch das Angebot von Näh- und Schneidereikursen der Rheinischen Missionsgesellschaft, die diese im Rahmen der "Zivilisierungsmission" unterstützten, durch.