Albumblatt mit Beschriftung: "Deutsch-Südwestafrika. Herero-Bambusen." Fotografie auf Untersatzkarton, aus: Fotoalbum mit 75 Originalfotografien und Postkarten.
Zehn Schwarze Jungen posieren in einer Reihe nebeneinander, neun von ihnen knien auf dem rechten Bein mit dem linken nach vorne abgewinkelt und halten Gegenstände vom eigenen Körper weg, in Imitation einer Schützenpose. Der zehnte Junge, ganz links, steht als einziger mit leeren Händen daneben. Im Hintergrund sind Bäume und Sträucher zu sehen.
Der Begriff "Bambuse" bezeichnet hier junge, nicht-weiße Bedienstete der Siedler_innen, Soldaten und Missionar_innen in Deutsch-Südwestafrika. Einige von ihnen kämpften im Deutsch-Namibischen Krieg (1904-1908) für ihre Arbeitgeber_innen auf der Seite der deutschen Schutztruppe. Die Bezeichnung "Bambuse" ist in diesem Kontext als Pejorativ zu verstehen, da sie sich von der rassistischen Bezeichnung nicht-weißer Menschen als Affen, engl. "baboon" (=Pavian), ableitet.