Annotation
Audienz bei Mehemed Ali
Entstehung
Textpassage im Reisetagebuch, in der Carl Junker die Audienz beschreibt:
"Wir waren alle ausnehmend erfreut über diese Nachricht und unser Vergnügen vermehrte sich noch dadurch, als wir hörten, Mehemed Ali komme in kurzer Zeit nach Alexandrien und verlange uns zu sehen.
27. April. Heute früh kam Herr von Laurin in Begleitung des k.k. österreichischen Dolmetsch Herrn Babitsch zu uns, und so vereiniget fuhren wir zur Audienz die Mehmed Ali auf heute uns zusagte. Meine Spannung war keine kleine diesen so großen Mann, der es vom gemeinen Ruderknechte zum König brachte, kennenzulernen. Sein Palast ist außer der Stadt am Ufer des Meeres und wir waren kaum dort angelangt, als man uns schon über eine große schöne Treppe führte. Wir kammen zuerst in einen Vorsall, und von hier aus in den Audienzsaal des Vicekönigs. Mehmed Ali ist ein sehr schöner alter Mann mit einem langen weißen Barte und stechenden schwarzen Augen. Er saß am Eck des herumlaufenden rothen damastenen Divans. Als wir eintrathen nickte er uns wohlgefällig zum Niedersetzen und man brachte uns jedem schwarzen Kaffeh. Im Saale war außer uns niemand als der wachhabende Offizier und auch ein Türke mit einem großen Fliegenwedel, womit derselbe dem Vicekönig stets diese wiedrigen Insekten verscheuchte. Herr Babitsch als unser Dolmetsch, trug ihm unser Anliegen nochmahls vor, und der Pascha willigte in Alles. Nachdem wir uns so eine halbe Stunde beiläufig unterhalten hatten, entfernten wir uns, jeder eine gute Meinung vom Vicekönig mitnehmend."
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