Annotation
Nil Fahrt nach Cairo
Entsprechende Textpassage im Reisetagebuch:
"Man kann sich unser Unwillen vorstellen als in ganz Damiatte keine Miethpferde aufgetrieben werden konnten und wir mit großen Suchen und vielen Bitten für immenses Geld eine schmutzige Nilbarke bekammen, mit der wir unsere Reise antretten konnten.- […] Des andern Morgens war das ein göttliches Erwachen: dieser Duft der Felder, das Singen der Vögel kurz die reitzenden Nilufer werde ich nie vergessen.- Wir kammen vor einer Menge von Plantagen vorbey, und bewunderten die Agricultur dieses Landes, die in Nichts anderem als Wasserschöpfen besteht.- Man sieht daher längst der Nilufern viele Wasserräder die durch Ochsen, Kamehle oder Pferde getrieben werden, und welche sich in BewässerungsCanäle ergießen.- Besonders schön sind die Abende, wenn so die Hitze des Tages mit einer angenehmen Kühle wechselt, der Mond die zerstreuten Lehmhütten und Palmen der Dörfer beleuchtet, so kann man sich keine schönere und angenehmere Reise wünschen. […] Eine andere Unannehmlichkeit war der schlechte Wind oder die Windstille die uns oft heimsuchte.- War dieß der Fall,- so mußten unsere Matrosen das Schiff, wie bey uns hier die Schiffspferde ziehen.- Da kein ordentlicher Herd war, so bekammen wir auch nichts Gutes zu essen, und wenn ich trinken wollte, so schöpfte ich nur das Wasser aus den Nil, was denn doch auch ge¬rade nicht am appetitlichsten war, indem immer
die Büfeln und die Menschen hier baden. […] Nacheiner 4. Tage langen fahrt kammen wir vor Schubra,dem Lustschloße des Paschas und dem Barage (einen großen Wehre im Nil) vorbey nach Cairo.“
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