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In fast allen Provinzhauptstädten und anderen volkreichen Oertern giebt es ähnliche Gesellschaften, nationale und fremde, die unter ihren Mitgliedern hülfreiche Hand leisten.
Barmherzige-Anstalten •
Die hauptsächlichste barmherzige Anstalt des Reiches ist die Santa Casa da Misericordia zu Rio de Janeiro , mit grossem Privat-vermÖgen , welches in Grundstücken und öffentlichen Geld-Schuldscheinen besteht.
Ihrer Obhut ist anvertraut das Krankenhaus, die Versorgung der Findlinge, die Aufnahme der Waisenkinder und das Irrenhaus.
Die gewöhnliche Einnahme dieser verschiedenen Abtheilungen betrug im letzten Jahre 831:058^850 ; und ebenfalls die gewöhnliche Ausgabe 698:332^314.
Alle Armen, welcher Nation oder Religion sie auch angehören, werden in dem Krankenhaus mit der grössten Sorgfalt und unentgeltlich behandelt; und nicht nur die Armen, sondern auch Leute die sich dem seefahrenden Leben gewidmet haben, jedwelchen Standes, haben ein Recht im Krankenhause unentgeltlich verpflegt zu werden, wofür ihr die mit dem Namen — « Subsidio dos vinhos e despacho maritimo (Wein-und See-Versendungs-Steuer) — » bezeichneten Zölle, die in dem Zollhause beigetrieben werden, und im letzten Jahre 99:663^345 betrugen, zugeschrieben sind.
Die Wichtigkeit der Anstalt erhellt aus dem Betrag ihrer Einnahme und Ausgabe.
Im Anfänge des Jahres befanden sich im Hospital 1,001 Kranke; es kamen im Laufe desselben 11,220 hinzu, zum grossen Theile Fremde.
Die Sterblichkeit betrug 13 %.
Für die Besatzung der Schiffe, welche mit epidemischen oder ansteckenden Krankheiten behaftet, den Hafen von Rio anlaufen, giebt es in einem sehr ge-