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dien einer Krankheit auch verschiedene Störungen des Baues entsprechen, die sich aus einander organisch ent­wickeln, wie die Krankheit vorschreitet und allmälig wie­der abninnut, um der Gesundheit Platz zu machen, oder tödtet; ferner, dass Variationen im Verlaufe, Combina- tionen verschiedener Art, je nach Alter, Geschlecht, Indi­vidualität im weitesten Sinne Vorkommen. Es ist klar, dass, je complicirter der Gegenstand, je reicher die Er­fahrung wird, desto weniger das Gedäclitniss hinreicht, Vergleiche anzustellen zwischen dem Detail der einzelnen Fälle, die ja oft in Jahren erst wiederkehren. Man con- servirt also solche erkrankte Theile in Museen, um sie stets bereit zur Untersuchung zu haben, und sie zum Unter­richt benutzbar zu haben. Es ist nun klar, dass ein sol­ches Conserviren der Organtheile im Grossen die mühe­volle, schwierige, vielem Misslingen ausgesetzte und höchst zeitraubende Arbeit der Anfertigung mikroscopischer und instructiver Präparate ermöglicht wenn nicht durch das Aufbewahren die Theile etwa materiell verändert werden aber eben all die nöthigen Arbeiten bei jeder Untersuchung oder Demonstration von neuem erfordere, und dass man insbesondere als Lehrer genöthigt war, in jedem Schuljahr alle diese unzähligen Präparationen von neuem vorzunehmen, vielleicht auf ein einziges Präparat stundenlange Arbeit zu verwenden, damit dasselbe nach dessen Demonstration sofort wieder weggeworfen und im nächsten Jahre wieder von neuem angefertigt werden musste. Aus diesen zwei Umständen, dem Bedürfnisse einer Vergleichung einzelner, zeitlich getrennt vorkommender Fälle gleicher Art, und der Ersparung an Arbeit, wenn einmal ein ganz gelungenes Präparat angefertigt war, ent­stand nun die Ausbildung von Methoden für die Aufbe­wahrung microscopischer Piäparate, welche somit einen wissenschaftlichen und einen didaktischen Zweck zu erfül­len haben.

In Bezug auf den ersteren war man, was Publicationen betrifft, bisher stets auf die unmittelbare Demonstration oder auf die Zeichnungen angewiesen. Letztere tragen natürlich stets einen subjectiven Charakter bei aller Ob-