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B. Seen besitzt Galizien im eigentlichen Sinne nicht, dagegen sind in den Karpathen höchst interessante kleine aber sehr tiefe Alpenseen Meeraugen genannt, wess- halb sie namentlich von dem Landvolke mit dem Meere in Verbindung gedacht werden. Es sind deren 20 an der Zahl bekannt und erhalten sie ihre Zuflüsse fast ausschliesslich durch die schmelzenden Schneemassen. Der grösste unter ihnen ist der Wielki staw mit 60.5 Joch Ausdehnung und 100' Tiefe, dann der Bybie jezioro im Sandeccr Kreise, welcher 5000' über der Meeresfläche liegt und 215' tief ist. Ein zweiter, der schwarze See genannt, ist zwar kleiner aber viel tiefer. Das Meerauge (Morskie oko) hat 57 Joch Ausdehnung bis 120' Tiefe, und endlich der Zielony staw 20 Joch, 80' Tiefe und liegt 5390' über der Meeresfläche.

Ausser diesen Seen gibt es noch eine grosse Zahl von Teichen im Janower, Grodeker, Rudker, Brzezaner und Tarnopoler Bezirke, welche sehr gross und fischreich sind. Die Gesammtfläche der Teiche beträgt 94.000 Joch.

IV. Bodenbeschaffenheit.

Diese wird in doppelter Beziehung in Betracht gezogen und zwar:

a) in montanistischer,

b) in landwirtschaftlicher.

ad a) Galizien ist von der Natur in dieser Richtung sehr gesegnet. Es wird hier gewonnen: Eisen, Bleierz, Schwefelkies, Zinkerz, Zink, Schwefel, Stein- und Braun­kohle, Torf, Salz, Bergöl, Ozokcrit, Die Productions- statistik wird später bei den betreffenden Gruppen im Detail angeführt.