F. Salvisberg ia Bern.

Standes. Diese Dissonanzen können es nur sein, welche die Jury bestimmte, dem Aussteller für die im Uebrigen so reizende Arbeit das Anerkennungs­diplom, anstatt der Medaille zu sprechen. Es erscheinen auch die neuen Ghäletformen. Der Unterschied von der alten ist instruktiv. Beim letztem ist es überall das ganze Holz, das sich sowohl in der Gonstruktion als für die aus demselben zu schneidenden Profile, Ornamente, Schriften und Gurten geltend macht, während die neuere Zeit, getrieben von öko­nomischen Rücksichten, das Klebsystem mit aufgenagelten, dünnen Bret­tern für den decorativen Theil zur Anwendung bringt. Wie sehr dabei die Solidität und die malerische Anordnung verliert, liegt auf der Hand. Die neuere Zeit hat zwar im Chäletstyl, bezüglich der architektonischen Formen, wo eine gewandte künstlerische Hand dazu kam, eine höchst anmuthige Architektur geschaffen; die Mehrzahl aber, und besonders die ersten, seit etwa zwanzig Jahren entstandenen Schweizer-Ghälets sind höchst geschmacklos und in einer Weise behandelt, die im Ornamente von gar keiner Schule zeugen. Es lässt sich auch seit Jahren im Berner Oberlande und in andern holzreichen Gegenden eine Richtung in der Anfertigung von Bauernhäusern, für kleinere und grössere, auch z. B. für Schulhäuser etc. erkennen, die an Einfachheit und Kasernenmässigem nichts zu wünschen übrig lassen, die auch nicht mehr das mindeste Or­nament aufweisen. Es sind wahre Gegensätze zu den alten schönen Häusern; sie bieten eine deutliche Gharakteristik unserer heutigen Tage.

Dem geschulten Schnitzler möchten wir aber gerne empfehlen, wenn er doch einmal die lobenswerthe Mühe nimmt, so grosse Schweizer­häuschen, wie die in der Exposition stehenden, auszuschnitzen, neben den Bildern der vergangenen Zeit, gute Modelle für die moderne Auf­fassung zu fertigen. Damit erreicht er neben dem ästhetischen Ziele, den richtigen praktischen Zweck. Es bleibt ihm dabei immer noch un­benommen, den letztem so weit zu verfolgen, um aus dem Häuschen, wie üblich, eine Schatulle zu machen. Damit wird die allgemeine Proportion der Fanden nicht gestört, wie bei der Anbringung eines allmächtigen Zifferblattes. Mit den erwähnten Modellen Hesse sich auch die Malerei verbinden, die die heutige Architektur wieder mit Vorliebe, selbst für steinene Faqaden aufnimmt, die aber ganz besonders bei Chäletbauten von ausserordentlicher Wirkung sich zeigt, wie diess schon an uralten Gebäuden zu erkennen ist.

Peter Althaus, Lehrer an der Zeichnungsschule, verräth in seiner Arbeit Fleiss und Talent. Er liefert eine Spiegelrahme mit Rebblättern geziert, ein Aquarium mit Unter- und Aufsatz, eine geschnitzte Rahme. Er ist ein guter Zeichner und komponirt selbst.

ßaumann & Simon bieten Blumenstöcke mit Winden und Steck­palmen.

Berger & Comp, eine Uhr mit Jäger, 2 Vasen mit Fasanen und Rebhühnern. Gemsgruppe mit Adler, geschnitzte Bücherbretter, Schreib­zeuge etc.