Holz-Industrie.

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dieselben für die neue Weltausstellung in bester Weise vorzubereiten. Zu dem Zwecke würden die Juroren in Activität verbleiben, die nur periodisch sein könnte. Sie würden ein Collegium bilden, das sich ein oder einige Male für die vergangene und die neu stattzuhabende Aus­stellung besammein und zu verhandeln hätte. In der Zeit von 3 oder mehr Jahren, die zwischen den Ausstellungen verfliessen, erhalten die Mitglieder die nöthige Zeit statistische Erhebungen zu besorgen, um sich damit gegenseitig auszuhelfen. Es würde damit wesentlich dem Mangel abgeholfen, der ein nicht zentralistischer Staat erleidet, der bei seiner Zersplitterung nicht auf zuverlässige Mittheilungen rechnen darf. Das Collegium würde seine Thätigkeit zunächst auf das eigene Land, alsdann auch auf die andern Länder ausdehnen, damit es Vergleichungen anstel­len kann. Wenn man sieht, wie die andern es treiben, so lernt man sich selbst erkennen. Diess scheint mir erreichbar zu sein; denn wenn ich aus den mündlichen Mittheilungen ersehe, was in dieser Beziehung die schweizerischen Juroren gesammelt haben, so soll es nicht mehr schwer fallen, das Gesammelte zusammenzustellen. Es ist klar, dass auf diesem Boden jedes Mitglied seine literarischen Studien, namentlich auf seinem Gebiete weit besser pflegen würde, als wenn es keinen An- stoss mehr erhält. Wir begegnen bei der Bildung eines Juroren-Colle- giums der Schwierigkeit, die brauchbaren Leute dafür aufzufinden, weil die daherigen Arbeiten immer mit Opfer verknüpft sind. Ein sehr be­schäftigter Berufsmann lässt sich nur ungerne herbei, und andere, denen die Erfahrung und die Kenntnisse mangeln, genügen nicht. Es liesse sich vielleicht das Hinderniss zum Theil damit beseitigen, dass für die zu leistendenArbeiten Entschädigungen eintreten müssten, so namentlich für schriftliche Arbeiten und Angaben, die im Aufträge gemacht, oder aus eigenem Antriebe durch Mitglieder des Collegiums abgefasst, und als gut befunden würden. Diese Entschädigungen könnten nicht von Bedeutung sein, weil es nicht nöthig sein wird, dass die Activität des Collegiums eine anstrengende sei. Auch bei einer geringem, aber geord­neten Thätigkeit, dürfte ein fruchtbares Ziel erreichbar sein.

Es liegt auf der Hand, dass wenn die Sammlung tüchtiger Leute ins Leben tritt, dass dadurch manche tüchtige Kraft herangebildet wird, dass Autoritäten aus einem solchen Vorgehen heranwachsen, deren Wir­ken einen reichlichen Zins für das ausgelegte Capital bieten werden. Des Versuches ist desshalb ein solcher Schritt werth.

Es mag sein, dass die Weltausstellungen eine andere Gestalt, als die bis heute stattgehabte, annehmen; aber jedenfalls nur im Sinne einer praktischen Erweiterung derselben, wie sie für den Aussteller angebahnt werden muss. Ein Eingehen derselben kann nicht stattfinden; es wider­spricht ein solches aufs Schroffste den solidarisch gewordenen Interes­sen und der Wohlfahrt aller Völker.