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Mit dev grösseren oder geringeren geistigen Begabung einzelner Gruppen und der Mannigfaltigkeit ihrer Lebensbedingungen fällt auch ihre zumeist, grosse Mobilität zusammen.

Wem wolil wäre nicht schon wenn er dafür Aug und Sinn hat - bei einem Spaziergange in einer Sommerlandschaft ihr reges Lehen und Treiben auf­gefallen'? ln ihren Haidebildern singt Freiin von I) roste-H ii 1 sh<> ff:

Da krinnnelt, wimmelt es im Haidegezweige,

Die Grille dreht geschwind das Beinchen um.

Streicht an des Tliaues Kolophonium,

Und spielt so schäferlich die Liebesgeige.

Ein tüchtiger Hornist, der Käfer, schnurrt,

Die Mücke schleift behend die Silberschwingen,

Dass heller der Triangel möge klingen;

Diskant und auch Tenor die Fliege surrt;

Und immer mehrend ihren werthen Gurt,

Die reiche Katze um des Leibes Mitten.

Ist als Bassist die Biene eingeschritten:

Schwerfällig hockend in der Bliithe rummeln Das Contraviolon die trägen Hummeln.

So tausendstimmig stieg noch nie ein Chor.

Wies musizirt aus grünem Haid hervor."

Schliesslich muss ich noch bemerken, dass die Sammlung nach den gegen­wärtig bestehenden systematischen Catalogen der einzelnen Insecten-Ordnungi n zusam­mengestellt wurde und die einzelnen Kästen auch dem entsprechend an einander­gereiht sind, wobei es jedoch unvermeidlich war, dass einzelne Spezies, die mit ihren biologischen Darstellungen oft einen oder mehrere Kasten einnehmen, aus der systematischen Reihenfolge gedrängt wurden.

Wie es die einzelnen Etiq netten ersichtlich machen, sind die Objecte gröss- tentheils auf den ausgedehnten Gütern Sr. kais. Hoheit gesammelt und ist bei jenen Objecten, die nicht den Gütern entstammen, nur einfach der Name des Landes auf der Ktiquette angeführt.

WIEN. 1878.

Friedr. A. Wachtl,

Kiirstor.

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