er gab auch die erste fruchtbare Anregung für das nunmehr erfolgte Zustandekommen anatomischer Course für Frauen, deren Werth sowohl als Alittel zur Hebung der Frauenbildung als auch eines Beleges des vermehrten und zum Hervortreten ermuthigten Interesses fürs Frauenstudium sehr geschätzt werden muss. Den competenten Schulbehörden hatte das erste Gesuch um Genehmigung zur Eröffnung einer Schule schon seit April Vorgelegen, und hatte unterstützt von einem späteren Nachtrags-Gesuch auch den gewünschten Erfolg. Dankenswerth rasch und günstig wurde die an den Gemeinde- und Stadtrath Wiens geleitete schriftliche Bitte um unent­geltliche Ueberlassung eines Locals .erledigt, wobei von Seiten der- genannten Körperschaften auch die Benützung zweier Localitäten und der Eehrmittelsammlungdes städt. Pädagogiums gütig st zugestanden wurde. Gleichzeitig gelang es dem Aus- , schusse in der Person des Herrn Dr. Em. Hannak, Director des Wiener Pädagogiums, einen rühmlichst bekannten Schul­mann für die Leitung der neuen Lehranstalt zu gewinnen. Ein Schul-Comite, bestehend aus unserem Ausschussmitglied Herrn Prof. Th. Gomperz und den Herren Prof. Stowasse r, Jerusalem und Pfurtscheller, schuf einen neuen, theil- weise völlig eigenartigen, den Zweck des Unternehmens, sowie den thatsächlichen Verhältnissen, wie wir ohne Ueber- treibung sagen zu können glauben, musterhilft angepassten Lehrplan.Derselbe zielt darauf ab, absolvirte Bürgerschülerinnen im Verlauf von sechs Jahren jenes Mass von Kenntnissen zu vermitteln, welches die erfolgreiche Ablegung der Maturitäts­prüfung ermöglicht. Im Einvernehmen mit dem erwählten Di­rector engagirte der Ausschuss den Lehrkörper, dessen Mit­glieder als ebensoviele Bürgen einer erspriesslichen Wirksamkeit gelten können. Ein Aufruf an das Publicum, um zunächst Zahl und Alter der angemeldeten Schülerinnen fe.stzustellen, damit den vorhandenen Bedürfnissen Rechnung getragen werde, be­stätigte die vom Ausschüsse gehegte Voraussetzung, dass sich vorwiegend Mädchen im bereits schulmündigen Alter um Aufnahme bewerben würden, Circulare an alle Mitglieder, an alle hervorragenden Journale Wiens und Oesterreichs, Unterrichtsanstalten etc. versendet, bewirkten, dass man bei der Aufnahme, unter 70 gemeldeten Schülerinnen strenge Auswahl treffen und demnach mit- einer Zahl von 30 Schülerinnen am 10. October die 1. Classe eröffnen konnte.

Neben diesen Bestrebungen für die Schule trug sich der Ausschuss seit längerer Zeit mit der Idee, den Namen einer der besten und bedeutendsten Frauen Wiens der Ver­gessenheit, welchen er unverdient anheimgefallen, zu ent- reissen und dieser Gedanke reifte allmälig zu einem Plan heran. Am 27. April wurde unter freundlicher Mitwirkung