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der Aufklärung- und des Fortschritts herbeiführen, welche dem Ueberwundenen wie dem Ueberwinder Gewinn bringen.

Der Ausschuss glaubt seine Ansicht über die zwei­fache Art seiner diesjährigen Bemühungen in einigen Worten deshalb hier darlegen zu sollen, weil er hierin das leitende und ordnende Prinzip seiner Thätigkeit klar vor Augen bringen kann. Weise Beschränkung in den Zielen und con- centrirte Anwendung der vorhandenen Mittel, Beseitigung der nächsten Schwierigkeit und schnellste Lösung der drin­gendsten Aufgabe: diese Momente kennzeichnen das Walten des Ausschusses nach einer Richtung hin und das Ergebniss ist die nunmehr geschaffene Schule.

Allein der Ausschuss weiss, dass er im Sinne und Auf­trag des Vereines handelt, wenn er über dem Einzelnen das Gesammte nicht ausser Acht lässt, wenn er die Frage des Frauenstudiums stets im organischen Zusammenhang mit den Bestrebungen zur Hebung des Frauenrechtes und der Be­theiligung der Frau an solcher Culturarbeit erfasst, von welcher sie bisher ausgeschlossen war. In der Werthschätzung des Gethanen liegt ein Hauptreiz zu künftigen 'Thaten, eine Bürgschaft dafür, dass man die zur Arbeit Berufenen nach Verdienst lohnen werde. Man muss immer wieder versuchen, ob jene leidige Gepflogenheit, welche weit über Mittelmass reichende Leistungen einzelner begabter Frauen als wunderlich verschreit und so des ehrlich verdienten Ruhmes beraubt nicht zu brechen sei, versuchen, ob nicht doch endlich die gewaltsam unterdrückte Achtung vor dem Talent und Schaffen der P'rau zur Geltung zu bringen sei unverwischbar, Erz auf Stein, Neidern und Nerglern zur dauernden Widerlegung, jungaufstrebenden Kräften, die dem Studium gewidmet, nicht geopfert werden sollen, zur Ermunterung, zum Unterpfand des Lohnes für schwierige Arbeit, den ihnen eine aufgeklärte und gerechte Nation nicht mehr vorenthalten wird. Von diesen Erwägung-en geleitet, hat sich der Ausschuss der Mission, für die Weltreisende und Schriftstellerin Ida Pfeiffer ein Denkmal zu schaffen, unterzogen und sie glücklich zu Ende geführt. Wir sind der Hoffnung, dass diese Betonung des Zusammenhanges zweier scheinbar fernliegender, in Wahrheit durch innigste Wechselwirkung vei'bundener Bestrebungen und der Hinweis auf ihre fruchtbringenden Folgen für alle Mitstrebenden und Mitschaffenden eine klare Andeutung der Punkte sei, an welchen auch fürderhin unser Eifer einsetzen soll, damit sowohl Zersplitterung der Kräfte, als Isolirung unseres Strebens gleichermassen vermieden werde. Dann wird von dem Werden besserer Frauenbildung in künftigen Tagen bezeugt werden, dass es innerhalb der Mauern unserer Vater­stadt rechte, wenn auch mühevolle Pflege fand