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Publicum Aufmerksamkeit und einsichtige Beurtheilung zu verschaffen, wozu betreffs der Schule wesentlich beitrugen Aufsätze von Frau Ottilie Bondy und Regine U11 mann, Herrn Dr. Lin dl und Dr. Bondi, Frl. Wey da und Frl. Grün zweig, Goldscheider, Vivus und U. H. er­schienen in der Hausfrauenzeitung und dem Blatt der Haus­frau, im Neuen Wr. Tagblatt und der Deutschen Zeitung, in der Wr. Allgem. Zeitung und Fürs Haus, im Wr. Tagblatt, Literaturblatt und Wiener Mode.

In Bezug auf die Pfeiffer-Feier erschienen ausser zahl­reichen Besprechungen, in der Extrapost, in der Neuen Freien Presse und im Wr. Tagblatt, Feuilletons von Dr. Haber­land t, Dr. Ludwig Aug. Frankl und U. H.

Bezeichnend für das Vertrauen und Ansehen, dessen sich derVerein erfreut, ist seine, auf mannigfaltige Aufforderung hin, erfolgte informirende Thätigkeit zahlreichen Privatper­sonen und Vereinen (in Graz, Brünn, Lemberg, Berlin, Leipzig, Weimar, Warschau etc.) gegenüber.

Ausserdem wurde jede Gelegenheit ein Zusammenwirken mit anderen Vereinen anzubahnen oder durchzuführen mit Eifer und Freude benützt. So vermittelte der Ausschuss das Erscheinen seiner Mitglieder bei dem von dem Verein der Lehrerinnen und Erzieherinnen im Monate März veran­stalteten Vortrag des Herrn Dr. Wengraf:Die Frauen­frage in Oesterreich und hat ein Mitglied des Ausschusses Frl. Glassner eine weitgreifende Correspondenz durch­geführt, welche den Beitritt der Frauenvereine in den ver­schiedenen Kronländern der Monarchie zu unserer, Ende Juli durch den Reichsrathsabgeordneten Herrn Dr. Jaques zum zweitenmale überreichten Petition anstrebte.

Das abgelaufene Jahr darf daher in der Geschichte unseres Vereines wohl als ein von Erfolg begleitetes be­zeichnet werden und der Ausschuss, welcher hiermit seine Thätigkeit dem Urtheil der Vereinsmitglieder unterbreitet, spricht dieses Wort der Befriedigung mit um so grösserer Freude aus, als es nicht nur eine Rechtfertigung des Ge­leisteten, sondern eine bekräftigte Verlieissung für zukünf­tiges Streben und Wirken bedeutet. Jetzt, nachdem der Verein sich unleugbare Beweise von Würde und Aner­kennung verschafft, nachdem er trotz verhältnissmässig kurzen Bestandes und sehr bescheidener materieller Mittel das für so schwer möglich Gehaltene zu greifbarer Wirklichkeit ge­staltet, ist der kommenden Zeit und ihren Forderungen mit erhöhtem Bewusstsein des Könnens entgegen zu sehen.

Das Recht der Frau auf ungeschmälerte Bildung, mass- voll und ohne Schwäche, ohne Hast und ohne Stillstand, treu und einsichtsvoll verfochten, hilft einen jener schönen Triumphe