Bestimmung des Bürgerspitals, weit ab von seinen Verpflichtungen ge­legen waren. Hat auch das Bürgerspital für diese, ihm fremden Zwecke viele und große Zuflüsse und Unterstützungen erhalten der ursprüng­liche Stistungssond mußte seiner Widmung stets erhalten bleiben. Die Bürgerversorgung verblieb der Hauptzweck des Bürgerspi­tales, alle anderen Zweige seines Wirkens waren Neben­zwecke, welche mit der fortschreitenden Entwicklung der Stadt entfallen.

Die Vermächtnisse, Stiftungen und Rechtsgeschäfte.

Geschenke und Vermächtnisse sind auch in diesem Zeit­abschnitte dem Bürgerspitale zugeflossen; jedoch erst in der zweiten Halste des 16. Jahrhundertes werden diese Gaben reichlicher zugewendet und das Bürgerspital hat im Durchschnitte bis 1784 jährlich3000 Gulden aus diese Weise erhalten.

Auch die Stiftungen werden erst in der zweiten Hälfte des 16 . Jahrhundertes wieder zahlreicher und bestehen von nun an weniger in Realitäten als in baaren Geldbeträgen.

Im Jahre 1541 erhielt das Bürgerspital mehrere Weingärten der aufgelösten Bruderschaft ,,zu unserer lieben Frau", wofür einige Jahr- tage zu begehen waren. Diese Bruderschaft führte als Siegel einen Reichs­apfel mit einem Kreuz und dem Umschlingungsbuchstaben M und es scheint, daß das jetzige kleine Siegel des Bürgerspitales ,,ein Reichsapfel mit einem Kreuz ohne M" damals angenommen wmde, wenigstens kam früher dieses Siegel nicht vor.

Im Jahre 1567 hat Gabriel Kreuzer für die Armen im Bürger­spitale, St. Marx und Lazareth, je 500 fl. gestiftet, damit die Interes­sen vertheilt werden, ebenso weitere 500 fl. zum Lazareth, damit daselbst mehrere Stuben für die Armen gebaut werden. Thomas Scherer hat (1567) 500 fl. und Ursula Scherer (1588) 1500 fl. zum Bürgerspitale