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St. Marr und Klagbanm gestiftet, damit die Interessen vertheilt werden; Barbara Wolf (1588) stiftet 800 fl. zur Gründung eines Iahrtages und Seelenamtes bei St. Elara. Mathias Schwarz (1591) vermacht einen Haussatz mit 100 st., welcher Satz aus dein Hause Nr. 260 in der Stadt noch besteht.

Mit Uebergehnng der weiteren kleineren Stiftungen führen wir noch an, daß im Jahre 1621 das Gasthaus zum wilden Blaun in der Kärntlmerstraße dem Bürgerspitale zu dem Ende ,,verschafft" wurde, das; alljährlich am Snsannatage allen im Spitale befindlichen Armen ein Mahl verabreicht werde. Dieses Hans wurde anfänglich verpachtet, 1671 aber verkauft.

Eine große Stiftung erfolgte auch 1705 durch Maria Freiin von Wallhorn, welche 3550 st. zu dem Ende legirte, daß von den Interessen zwei arme Männer und Frauen, welche die jeweiligen Besitzer der Herr­schaft Schönkirchen präsentiren sollen, im Bürgerspitale verpflegt werden.

Außerdem waren auch Stiftungen, die von Fremden im Bürger­spitale persolvirt wurden und von welchen die Stiftungscapitalien nicht im Bürgerspitale hinterlegt waren. So haben die Greißler, Oehlerer, Kässtecher und Häringer alljährlich ein solennes Hochamt mit Predigt und Opfergang gefeiert, und dann den Armen und Kindern ini Bürger­spitale, den Armen zu St. Marr und im Klagbanm und auch den Ge­fangenen im Amtshause, Jedem eine Semmel, ein Blumenbüschl und 1 Kreuzer ausgetheilt, was nach der mündlichen Ueberlieferung auf einer alteil Stiftung beruhte, worüber jedoch nichts Weiteres bekannt war.

Ebenso besteht noch eine Stiftung beim Stifte Schotten, wonach die Armen im Bürgerspitale und jetzt in allen Bcrsorgnngs Häu­sern jährlich am Scbastianitagc mit Wein und Brot betheilt werden. Diese Stiftung reicht bis in das Jahr 1480 zurück.

Weit wichtiger in diesem Zeitabschnitte sind jedoch die Bcsitzver- ändernngen in Folge vortheilhafter Rechtsgeschäfte.

Schon 1533 wurde die Herrlichkeit und Dienstbmkeit von 6 Häu­sern in Zwölfaring, 1542 Zehente zu Schwechat, Gleitern, Simme-

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