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rentirten oder zu entfernt waren, wurden verkauft und dann der Grund sah festgehalten, die erzielten Kausschillinge immer wieder in Realitäten zu fundiren. Die Verkäufe sind im Verhältnisse zu den Käufen bei Weitem geringer und daraus zu schließen, daß die Wirthschaft beim Bürgerspitale gut geführt worden ist.

Wir können alle einzelnen Verkäufe wohl nicht im Detail verzeich­nen und bemerken blos, daß bis 1569 außer den: Verkaufe einiger Wein­gärten zu Sievring und Klosternenbnrg, einiger Aecker in St. Ulrich, mehrerer Unterthanen in Zwölsaxing und Inzersdorf und des alten Spital­grundes vor denl Kärnthnerthore (1568) an 18 Bürger, keine wesent­lichen Verkäufe vorkommen. Ebenso find die Verkäufe bis 1600 und in den folgenden Jahren nicht beträchtlich. Um die Mitte des 17. Jahr- hundertes scheint jedoch die Weinwirthfchnst wegen der vielen Beschwerden nicht mehr beliebt gewesen zu fein und es kommen daher viele Verkäufe von Weingärten in Penzing, Jnzersdorf, Landstraße, Hernals u. a. vor. Auch der Spittlhof zu Velm (Felling) sammt Gründell und Wiesen wurden (1669) an Frecherm von Kaiferftein und ebenso 24 Joch Aecker bei St. Marx, ,,weil sie dem Spitale nicht mehr nützlich waren," verkauft.

In der zweiten Türkenbelagerung (1683) wurden die meisten Wein­gärten verwüstet und der Ausbau derselben erschien nicht mehr lohnend, daher gleichfalls viele in Matzleinsdors, Penzing, Brcitcnsee, Baum- garten, Nußdors, Grinzing, Perchtolsdorf, Gersthof u. a. hintangc- geben wurden.

Auch die meisten kleineren Häuser in Wien und aus dem Lande wurden verkauft, weil deren Erhaltung viele Auslagen machte. Außer­dem St. Elara-Kloster besaß gegen Ende des 17. Jahrhnndertes , das Bürgerspital blos noch das Bräuhans in der Lcopoldstadt, das Adler­wirthshaus und den Mayerhof daselbst, den Spittlkeller am neuen Markt (jetzt Nr. 1046), welcher 1675 zu einem Zinshaus umgebaut und 4781 mit einem 3. und 4. Stocke versehen worden war, 3 Fleischbänke am Lichtensteg, 3 Flecksiederhüttcn vor dem Kärnthnerthore, Haus und