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Jahren sind für verkauften Wein nicht über 10.000 Gulden eingc- slosfcn. In der zweiten Hälfte des 10. Jahrhundcrtcs hat die Weinwirthscbast abgenommen, die Verpachtung oder der Verkauf der Weingärten wurde dem eigenen Betriebe vorgezogen, jedoch immer fo viel gebaut, als im Spitale und dessen Filialanstaltcn benöthigct wurde. Vorn Jahre 1735 an, als die Naturalverpflegnng der Armen aufgehoben wurde, hörte der eigene Weinbau fast ganz aus und als Pachterträgniß von Weingärten oder von verkauftem Wein erscheinen 124 5.000 st. verrechnet.

Der Feldbau. Im Jahre 1531 waren erst 80 Joch mit Korn und Hafer angebaut, während noch viele Gründe wegen Mangel an Be­triebsmittel öde blieben. Wenige Jahre später find schon über 200 Joch Becker und 300 Tagwerke Wiesen bewirthschaftet worden. Dieser Wirth- schaftsbetricb hat sich fortan gesteigert und wie schon erwähnt, mit der Jneorporirung von St. Marx seine größte Ausdehnung erreicht. Auch in diesem Zeitabschnitte sind bis 1735 die Erträgnisse der Wirthschaft nicht verrechnet und dalnit die Bedürfnisse des Spitals und seiner Filialanstal- ten gedeckt worden. Nur aus der Zahl der verpflegten Armen und Kran­ken kann gefolgert werden, daß auch diese Erträgnisse bedeutend gewesen sind. Mit der Einstellung der Naturalverpflegnng (1735) werden auch die Aecker, Wiefen und Gärten theilweife verpachtet, theilweise selbst be­wirthschaftet, und das Erträgnis; erscheint immer in Geld mit 810.000 Gulden per Jahr verrechnet.

Wälder und Anen liefern Bau- und Brennholz, welches jedoch den Bedarf nicht deckte, so daß vorzüglich Brennholz alljährlich ange­kauft wurde. Sie blieben fortwährend in der eigenen Belvirthschaftuna, weil selbe keine geeigneten Objecte der Verpachtung sind.

Die Zehente, welche meistens aus dem ersten Zeitabschnitte dati- ren und schon im Vorhergehenden ausgezählt wurden, werden anfänglich wie die Wirthschaftsprodukte überhaupt, eingeheimset und im Spitale verbraucht, mit der Aushebung der Naturalverpflegnng der Armen, eben­falls verpachtet. Die Pachtschillinge wurden im Zehentamte bei St. Ste- fan cingehoben, weil das Bürgerspital mit dieser Kirche viele Zehente ge-

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