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selbe im Spitale ausgezehrt wurden, nicht verrechnet sind. Aus den eilten Rechnungen erhellt mich, was wir schon früher erwähnten, das; bis zum An­fange des 17. Jahrhundertes Baargeldcr meistens in Realitäten, weniger aus Burgrechte angelegt wurden, daher diese letzteren noch im Jahre 1603 zusammen blos 15.797 fl. betragen haben. Bon da ab hören diese Geldanlagen nach und nach ganz auf und erscheinen dafür die Anlagen bei den Ständen, Stadt-Dberkammcramt u. s. w. Bis 1654 hat das Bürgerspital an solchen Schnldpapieren schon 67.983 fl. besessen. Diese Summe stieg in den folgenden Jahren um so rascher, je mehr das Bürgerspital wegen seines ohnehin großen Besitzes an Realitäten wei­tere Ankäufe von Grund und Boden nicht realisirte.

Mit Beginn des 18. Jahrhundertes werden die Capitalien als Stammgut abgesondert und nur die Interessen davon als Einnahmen verrechnet. Im Jahre 1708, somit bald nach der Jncorporirung von St. Marx, betragen

die Einnahmen 130.861 fl. die Ausgaben 130.715 ,, die Capitalien 154.000 ,,

Die Pest im Jahre 1713 hat den Capitalienstand ganz ausgezehrt und das Bürgerspital mußte überdies noch gegen 500.000 fl. Schulden contrnhiren. Nur durch die Bewilligung eines außerordentlichen und ein­träglichen Bierausschlages und andere vielseitige Unterstützungen gelang es, die Bermögensverhältnisse des Spitales wieder nach und nach zu ordnen. Bis zum Jahre 1730 hatten auch die Capitalien wieder eine Summe von 112.602 fl. erreicht.

Um die Erträgnisse der Wirthschaft zu heben , hat die im Jahre 1733 ernannte sudäelegii-to Hofcommission viele Aenderungen im Wirthschaftswesen vorgenommen. Alle Gewerbsrcchte, dann viele Aecker, Wiesen und Weingärten wurden verpachtet, die eigene Bcwirthschaftnng eingestellt und auch die Naturalverpflegung der Armen mit Ausnahme jener der Kinder aufgehoben. Alle Erträgnisse der Wirthschaft und der sonstigen Rechte werden in Geld verrechnet und die Rechnungen gewähren

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