In den zugewiesenen Filialspitälcrn geschah die Verpflegung der Kraulen vorn Bürgerspitalc aus und aus die gleiche Weise.

Line wesentliche Aenderung in der Verpflegung erfolgte im Jahre 1735 durch Aufhebung der Naturalverpflcgung als Folge der im Wirth­schaftswesen vorgenommenen Veränderungen. Die Armen erhielten statt der Kost nunmehr täglich und zwar die Vürger 7 kr., die Nichtbürger 6 kr. In der Stadt, sowie auch in St. Marx und im Bäckcnhäusl wurde ein Koch aufgenommen, der die Traitcrie erhielt, in welcher die Speisen von den Armen angekauft werden konnten. Blos die Kinder, deren Ammen und Dienstboten und die Kranken erhielten die Natural- Verpflcgung fort.

Die größeren Kinder werden seit vielen Jahren aus das Land in die Kost gegeben und für Eines 2030 Gulden Kostgeld jährlich bezahlt. Vom Jahre 1752 an kommen auch Fatschenkindcr aus das Land, um die ausfallende Sterblichkeit zu vermindern, welche im Stadtspitale unter denselben herrschte. Sie wurden bei ihrer Abgabe aus einem Fuße mit einem Zeichen markirt.

Zur ärztlichen Hilfe für die Armen und Kranken war im Stadtspitale ein Physikus, in späteren Jahren auch ein Wundarzt mit den nöthigen Gehilfen und noch ein zweiter Arzt bestellt. Auch in den Filialspitälcrn war je ein Arzt, im Lazarett) jedoch nur zur Zeit einer Epidemie unterhalten. Aus Medikamente wurde im ersten Zeitabschnitte und auch in den ersten Jahren dieses Abschnittes nicht viel ausgegeben, weil das Bürgerspital damals noch keine eigene Krankenanstalt war, und noch im Jahre 1550 haben diese Auslagen blos 300 fl. betragen. Im Jahre 1551 wurde aber schon eine Hausapotheke errichtet, die Aus- lagen auf Medikamente erreichten mit Beginn des 17. Jnhrhnndertcs die Höhe von 1000 Gulden und darüber und deshalb wurde im Jahre 1642 eine neue Apotheke in der Kärnthncrstraße, wo selbe noch besteht, erbaut, ein eigener Provisor aufgenommen und von da aus später auch die Filialanstaltcn mit Medikamenten versorgt. Auch an Private wurden Medikamente verabreicht, wogegen daS Apothckergremium protestirte, bis