Kaiser Leopold am 27. Immer 1081 dem Bürgerspitale das Privile­gium ertheilte, die Apotheke mit dem Zeichen ,,zum heiligen Geist" fort­zuführen. Auch wurde das Gremium verpflichtet, dieselbe als eilte öffent­liche Apotheke in seine Visitationen einzubezichen.

Die Bürgcrspitals-Apothcke war erst im Jahre 1052 vollständig etablirt und nahm bis zu Lüde des 17. Jahrhnndcrtcs einen größeren Aufschwung, so das; damals 1 Provisor und 3 Gehilfen angestellt waren. Die Apotheke wurde bis Ende des 18. Iahrhnndertcs in eigener Regie betrieben, und von da an, gleich den übrigen Gewerbsrcchtcn verpachtet.

Für die Secl sorge sind nicht mehr 7 Geistliche, sondern blos 3 ein Pfarrer und 2 Eapläne im Bürgerspitnlc allgestellt. Im 17. Jahrhunderte waren zeitweise auch nur zwei Geistliche, daher bei feierlichen Anlässen fremde Geistliche geladen werden mußten.

Bei den Frohnleichnams-Umgängcn war die Geistlichkeit des Bür gcrspitals im Range vor mehreren Stadtpsarrcn gereiht, alle Herren, Frauen und das Dicnstpcrsonalc des Spitales mußten an diesen Pro Zessionen theilnchmcn, zu welcher Feier sie mit Kränzen bctheilt wurden. Voll der Spitalskirchc aus geschahen auch alljährlich Prozessionen: am 25. April nach St. Marx (Markus-Prozession), in der Kreuzwoche nach St. Anna, zu den Himmclpfortcu und zu deu Franziskanern,

in der Octave des FrohnlcichnamsfestcS nach St. Stesan,

am Rochustage nach Pcnzing,

am Bartholomänskagc nach Hictzing und

in der Rosalien-Oetave zur Eapellc im Bäckcnhäusl.

Entgegen wurden auch in die Spitalskirche Wallfahrten vorgenom­men und die Rechnungen zeigen, daß aus Paramente zur Hebung dieser Feierlichkeiten große Auslagen gemacht wurden.

In allen Stuben des Spitals wurden über Anordnung des Stadt­rathes (1051) Crucifixe aufgemacht. Im Jahre l 090 befand sich im Bürgerspitalc ein wundcrthätiges Gnadenbild, zu welchem große Pro­zessionen stattgefunden haben.