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Die religiösen Feste überhaupt wurden wie früher auch im Bürger - spitale bei St. Clara mit großem Pompe gefeiert. Es waren dazu immer die ersten Bürger geladen, welche mit ihren Familien und all ihrem Haus­gesinde in festlichen Neidern Hiebei erschienen. Selbst Mitglieder des a. h. Hofes haben oft diesen Festen beigewohnt und dann war das Zu­strömen der Wiener um so größer, die Feier selbst um so erhebender. So finden wir auch alljährlich verzeichnet, daß der Allerhöchste Hos in der Fastenzeit am heil. Grabe im Bürgerspitnlc gebetet und bei diesem An­lasse die Armen beschenkt hat. Im Jahre 1769 haben diese Besuche des heil. Grabes von Seite des a. h. HofcS aufgehört. Gegen Ende des Zeit­abschnittes war die Theilnahme an den religiösen Festen im Allgemeinen geringer auch diese Feste selbst wurden thcilweise abgestellt.

Die Verwaltung und deren Hilfspersonale.

Die Verwaltung wurde im Wesentlichen wie im ersten Zeitab­schnitte fortgeführt. An der Spitze derselben standen der Spittlmeister und die beiden Superintendenten, welche aus dem Stadtrathe gewählt worden sind. Das Hilfspersonale mußte im Laufe des Zeitabschnittes wegen des größeren Umfanges der Geschäfte vermehrt werden und wir finden schon gegen Ende des 16. Iahrhundertes einen eigenen Grund- schreiber, Zehenthändler, Remanenzer, Amtsschreiber, jeder mit einem oder mehreren Gehilfen angestellt. Für die Jurisdiktion und zur Vertre­tung in Rechtssachen war auch ein Syndikus im Bürgerspitale be­schäftiget.

Der Spittlmeister hatte nebst der Jurisdiktion mit dein Syndikus auch die Wirthschaft zu verwalten, wobei er in wichtigen Angelegenheiten das Gutachten der Superintendenten und zum Theil auch die Genehmi­gung des StadtratheS einholen mußte. Die Spittlmeisterin hatte das Zujchneiden und die Verrechnung aller Lcinwandsorten, die Abgabe der Victualicn in die Küche, die Aussicht über die Küche zu besorgen.