80

Die obenerwähnten Capitalien mit Hinzurechnung des Schätzungswerthes der Realitäten ergeben ein Gesamini­vermögen von mehr als 5 Millionen Gulden, welche gegen­wärtig den Grundstock des Bürgerspital-Fondes bilden.

Die Unterstützung und Verpflegung der Armen.

Wir haben erwähnt, daß die armen Bürger seit 1784 aus dem Fonde entweder durch Betheilung auf die Hand oder durch Verpflegung im Versorgungshausc unterstützt werden. Hier wollen wir die Art und Weise und das Mas; der Unterstützung kurz verzeichnen.

Die Hand betheilung soll nur eine Unterstützung sein zum besseren Fortkommen für solche arme Bürger, die entweder selbst sich noch etwas erwerben können, oder welche von anderer Seite eine kleine Hilfe genießen. Der Betrag der Betheilung richtet sich stets nach dem Einkommen des Fondes und hat von; Jahre 1784 bis 1812 für jeden Armen per Tag nicht mehr als 6 kr. 7 kr. alte Währung und später 11 kr. W. W. betrage». Im Jahre 1837 erhielten die Annen monatlich 2 fl. 30 kr. Conventions-Münze, im Jahre 1843 3^ fl. C. M. Im Jahr 1847 erhielt eine Hälfte per Monat 3^», die andere Hälfte 4 fl. C. M., welche Beträge im Jahr 1852 auf 4 uud 5 fl. erhöht wurden. Im Jahre 1853 waren die Kategorien zu 6, 5 und 4 fl., im Jahr 1858 zu 7, 6 und 5 fl. C. M. per Atonal abgetheilt. Mit der Einführung der österr. Wäh­rung sind die letzten Beträge aus 8, 6'/^ und 5'/^ fl. österr. W. erhöht worden und seit November 1859 werden 1200 Pfründner in Abstufun­gen zu 8, 7, 6 und 5 fl. vorn Bürgerspitnlamte betheilt.

In besonderen Nothlagen erhalten diese, in der Stadt und in den Vor­städten zerstreut lebenden armen Bürger von dem Pfarr-Armen-Jnstitute aus dem allgemeinen Versorgungssonde der Stadt Wien weitere Unterstützun­gen, ebenso in Krankheitsfällen unentgeltliche ärztliche Hilfe, Medicamente, Bandagen, Bäder u. a., gleich den übrigen nach Wien zuständigen Armen.

Für jene armen Bürger, die wegen besonderer Gebrechlichkeit ganz erwerbsunfähig sind und keine sonstige Stütze haben, ist das Bürger-