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lang und 5 Klafter breit, mit einem Raume für 15 bis 20 Kranke.

Sämmtliche Raume der Seitentracte, Gänge, Vorzimmer, Pfründ- ner-Zimmer und Krankensäle haben eine lichte Höhe von l4 bis 15 Fuß und sind bis unter das Dach auf eisernen Traversen feuersicher eingewölbt.

Zu ebener Erde in den Seiteutracten sind noch die Traiterie und das Badhaus für die Armen, und abseits vom Hauptgebäude im Hose ein kleiner Bau mit den Lokalitäten für die Wäscherei, Löschreguisiten, Leichenkammer u. a., und in den hellen, trockeneil Souterrains des Tractes in der Alserbachstraße die Arbeitsstile für Tischler, Schuhmacher und Schneider, die Magazine der Anstalt und die Keller zur Unterbrin­gung des Brennstoffes.

Verbaut sind im Ganzen 1237 Quadrat-Klafter und nach Erwer­bung eines Theiles deS ehemaligen k. k. Moutursdepots irr der Wührin- gerstraße ist noch ein freier Raum voll 2763 Quadrat-Klafter mit Gar- tenanlagen für die armen Bürger vorhanden.

Die Kosten des Baues werden eine halbe Million Gulden erreichen.

Schon aus der Bauanlage ist ersichtlich, daß auch im neuen Ver­sorgungshause die Armen nach dem Geschlechte getrennt wohnen werden, und zwar im Tratte der Alserbachstraße die Männer, im Tratte der Währingerstraße die Frauen. Ein Zimmer bewohnen 10 Personen und in jedem Zimmer ist ein Zimmervorsteher und ein Gehilfe auS der Mitte der Armen zur Sorge für Ruhe und Reinlichkeit bestimmt. Für den Fall der Nothwendigkeit können auch 12 Personen beguem in jedem Zimmer untergebracht werden, so daß die Anstalt mit Einschluß der Krankensäle und der kleinen Zimmer im Mitteltratte nahe an 700 Per­sonen aufzunehmen vermag.

Die Verpflegung der Armen erfolgt aus dieselbe Weise wie im VersorgungShause zu St. Marx. Die Armen erhalten nämlich zur Ver- köstigullg in der Traiterie die bisherige Geldportion, Kleider und Wäsche aber nach Bedürfniß von der Anstalt. Für die Traiterie bleiben dieselben Speisentarise wie in St. Marx.