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mächtig an Sie zieht. So bleiben Sie ihm also treu dem reinen heiligen Character edler Weiblichkeit, der gewiß nicht weniger Achtung verdient als der männliche. Sie sind ehrwürdig in Ihrem Beruf als Tochter, in so weit Sie die Stütze Ihrer Mutter, die Pflegerin Ihrer Aeltern und Ge­schwister, die Mitaufseherin über das Hauswesen sind; ehrwürdig als Gattin, insoferne Sie brausen­de Stärke des Mannes durch Liebe mildern, ehr, würdig als Mutter, da Sie Ihren Kindern nicht nur das sinnliche, sondern auch das höhere geistige Leben geben, da sie bestimmt sind, Schöpfer edlerer Geschlechter zu werden, und unter Ihrer Leitung dir Nachwelt heranblühen zu lassen; ehrwürdig endlich als Vorsteherin der Wirthschaft, als die Verwalterin des Familienvermögens, als Befördererin jedes Gu­ten und Edeln in und außer Ihrem Hause.

Suchen Sie sich aber dieser Ehre würdig zu machen, und sich von Jugend auf zu Ihrer Bestim­mung so zu bilden, daß man sie mit Ueberzeugung den Ersten und Edelsten Ihres Geschlechtes beizählen, und Ihnen einen Rang einräumen könne, der mehr innern Werth als Stand und Geburt habe, einen Rang, der sich auf die Schätzung Ihrer Verdienste, suf wahre Hochachtung gründe.