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men, die sich mit einem edlen Charakter nicht ver? tragen.

Was Sie nicht wagen in Gegenwart edler Menschen auszusprechen, das wagen Sie auch nicht zu denken und zu fühlen. Bewachen Sie sich so, daß Sie nicht nur die Augen der Menschen, sondern auch selbst Gottes Allwissenheit nicht scheuen dürfen.

Betrachten Sie jede Art von Unanständigkeit im Umgang als schändlich an sich selbst und beleidi­gend für Ihr Geschlecht. Die jungfräuliche Reinig­keit ist von so zarter Natur, daß sie gewisse Dinge, ohne besteckt zu werden, nicht einmal anhören kann. Ein Greuel sey Ihnen jeder Mann^ dem dieses feine, weibliche Gefühl nicht heilig ist.

Bemühen Sie sich, daß Ihre Herzensreinheit Natur bleibe, nicht erst zur Tugend werde. Es muß Ihnen keine Anstrengung kosten, gewisse Unsilt, lichkeiten zu unterlassen; Sie müssen sie gar nicht kennen. Der Mann liebt mehr das unschuldige, als das tugendhafte Mädchen; es ist ihm noch mehr an der Jungfräulichkeit der Seele als des Leibes ge­legen.